Projektbericht: dezentrales Hallenheizungssystem spart knapp 50%
(18.2.2010) Bei der Firma Bohnacker Systeme GmbH ist ein neues dezentrales Heizungssystem im Einsatz. Das speziell auf die komplexen Gebäudekonstruktionen am Hauptstandort Rottenacker zugeschnittene Konzept des Hallenheizungsspezialisten Kübler aus Ludwigshafen leistet Unternehmensangaben zufolge einen entscheidenden Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit, überzeugt mit hervorragenden Wirkungsgraden und spart rund 49 Prozent Primärenergie.
Die Bohnacker Systeme GmbH ist mit Element-System wohl die Nummer 1 im Bereich Regal- und Aufbewahrungssysteme für den Endverbraucher. Das Produktionswerk am Hauptsitz in Rottenacker wurde seit 30 Jahren durch eine klassische Warmluftheizung beheizt. Zwei Kessel mit jeweils 3.500 kW Leistung wurden eingesetzt, um die 18 Produktionshallen mit unterschiedlichen Nutzungsprofilen von Lager, Kommissionierung, Verpackung bis zur Produktion zu beheizen. Die bedarfsgerechte Steuerung dieses Heizsystems war nur schwer möglich. Entsprechend hoch war der Verbrauch bei insgesamt 23.265 m² Bodenfläche und bei Hallenhöhen von 4 bis 13 Metern. Der schlechte Wirkungsgrad der vorhandenen Warmluftheizung war letztlich auch der Grund, weshalb man sich nach einem alternativen Heizungssystem umschaute.
Hauptziel Energieeinsparung
"Unsere wichtigste Anforderung war, ein möglichst hohes Einsparvolumen im Vergleich zur alten Umluftanlage zu erzielen", formuliert Fernando Gomes-Anjo, technischer Leiter bei Bohnacker Systeme GmbH, die Vorgabe an das neue Hallenheizungssystem. Außerdem war eine flexiblere Heizungssteuerung gefragt, um die Hallen ihren unterschiedlichen Nutzungsprofilen entsprechend bedarfsgerecht zu beheizen. Und: die komplette Pumpen-Warmwasser-Bestandanlage mit allen Rohrleitungen sollte in das neue Heizsystem integriert werden. Ein Anforderungsprofil, das schließlich durch die dezentrale Infrarottechnik von Kübler erfüllt wurde.
"Überzeugt hat die Kübler GmbH", so Fernando Gomes-Anjo, "mit ihrer technisch detailliert ausgearbeiteten Bewerbung und dem maßgeschneiderten Gesamtkonzept". Der Besuch eines Referenzunternehmens mit nahezu identischen Gebäudeverhältnissen gab den letztendlichen Ausschlag: Gomes-Anjo: "Der Wirkungsgrad der Geräte war für uns geradezu faszinierend und es war der Faktor Effizienz, der uns schließlich am meisten überzeugte". Ende Oktober wurde der Auftrag für die Komplettsanierung der Heizungsanlage im Produktionswerk Rottenacker vergeben.
Noch vor Weihnachten, sollte die Heizungsanlage in Betrieb genommen werden. Ein ehrgeiziges Vorhaben - schon alleine wegen der Komplexität des Projektes. Montiert wurde im laufenden Betrieb in zwei Schichten bis in die Nacht. Fünf Gewerke waren zeitweise gleichzeitig im Einsatz. Der enge Zeitplan wurde eingehalten. Das neue Hallenheizungssystem konnte noch vor Weihnachten in Betrieb genommen werden. Rechtzeitig, um die Beheizung während der Feiertage sicherzustellen und die bereits anstehende Heizperiode weitgehend abzudecken.
Hallenheizung und Pumpen-Warmwasser-System dezentralisiert
Das Sanierungskonzept wurde von Kübler maßgeschneidert, um bei den unterschiedlichen Raumhöhen in Rottenacker eine gleichmäßige staub- und zugfreie Wärmeverteilung bei kurzen Aufheizzeiten und hoher Energieeffizienz zu sichern. Konkret wurden 123 energiesparende Infrarotgeräte unterschiedlicher Typen von Kübler installiert, darunter das Hochleistungssystem Optima:
Insgesamt 34 Heizzonen wurden definiert. Sie können jeweils individuell angesteuert werden, um auf unterschiedliche Temperaturanforderungen einzugehen und die Ein- und Ausschaltpunkte nachts, an Wochenenden oder Feiertagen punktgenau nach Bedarf zu definieren. Das Ressourcen optimierende Steuerungssystem R.O.S.S.Y von Kübler hat dabei die Transparenz über alle relevanten Betriebs- und Verbrauchsdaten zu sichern und trägt zu der deutlichen Reduktion der Betriebskosten für Primärenergie, Wartung und Ersatzteile bei.
Das bestehende Pumpen-Warmwasser-System für die Beheizung der Büroräume wurde ebenfalls komplett dezentralisiert. Fünf effiziente Gasbrennwertgeräte und ein Kessel mit einer Gesamtleistung von 833 kW ersetzen jetzt die beiden alten 3.500 kW Kessel und das zentrale Kesselhaus. Sie sorgen für kurze Wege und reduzierten Energieverbrauch.
Erwartungen übertroffen
Rund 40 Prozent Energieeinsparung wurden prognostiziert und zugesichert. Nach den ersten Betriebsmonaten war klar: Die Erwartungen haben sich erfüllt. Statt durchschnittlich bis zu 6.500.000 kWh Primärenergieverbrauch p.a. liegt der jährliche Verbrauch nach Sanierung jetzt bei nur 3.344.000 kWh. Bei einem kWh-Preis von rund 0,07 Euro ergibt sich eine jährliche Kosteneinsparung von über 220.000 Euro. Dies entspricht rund 49 Prozent.
Fernando Gomes-Anjo: "Nach den ersten Betriebszahlen gehen wir davon aus, dass sich die Investitionskosten schon nach drei bis vier Jahren ausgeglichen haben." Aber nicht nur die hohe Effizienz des neuen Hallenheizungssystems überzeugt in Rottenacker: "Unser CO₂-Ausstoß reduziert sich um etwa 570 Tonnen im Jahr. Da Umweltschutz und Nachhaltigkeit in unserer Firmenphilosophie fest verankert sind, ist das für uns zusätzlich ein ganz wichtiger Pluspunkt."
Weitere Informationen zu Hallenheizungen können per E-Mail an Kübler Hallenheizungen angefordert werden.
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