IÖR-Monitor visualisiert Flächenverbrauch in Stadt und Land
(20.9.2010) Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) bietet Planern, Architekten und interessierten Laien auf einer interaktiven Webseite unter ioer-monitor.de verlässliche Zahlen und graphische Darstellungen zur Nutzung von Flächen, zum Grad der Überbauung mit Gebäuden und zur Bodenversiegelung für Deutschland.

Im Rahmen des neuen Softwareprogramms "Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung" werden Analysen mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) und teilweise patentierten Auswerteprogrammen erstellt. Die Ergebnisse der Daten-Auswertung werden in Karten- und Tabellenform ausgegeben - für Deutschland insgesamt bis hinunter zu einzelnen Gemeinden. Dabei sind sowohl räumliche als auch zeitliche Vergleiche zum Flächenverbrauch möglich. Durch eine einfache Sortierfunktion lassen sich beispielsweise Gemeinden, in denen der Flächenverbrauch besonders hoch oder niedrig ist, schnell ausmachen. "Mit der Webseite können sich Fachbehörden, Wissenschaftler, Verantwortungsträger vor Ort und die interessierte Öffentlichkeit informieren und beispielsweise ihre Anstrengungen zum Flächensparen erhöhen, sagt Projektleiter Gotthart Meinel.
Noch immer werden in Deutschland trotz sinkender Bevölkerungszahlen jeden Tag rund 80 Hektar für Siedlungszwecke in Anspruch genommen. Damit einher geht der Verlust an naturnahen Flächen oder Böden für die Landwirtschaft. Zudem zerschneiden Straßen zunehmend die Landschaften. Um diese Entwicklung zu stoppen, hat die Bundesregierung 2002 in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Minderung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr festgeschrieben. Nicht mehr als 30 Hektar pro Tag sollen es bis zum Jahr 2020 sein. An der Erreichbarkeit dieses Ziels wird immer stärker gezweifelt und Fachkreise kritisieren zudem die derzeitige Bilanzierungsmethode, da Zustand und Veränderung der Flächennutzung durch die amtliche Flächenstatistik bisher nur grob bilanziert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- IÖR-Recherchetool für die Stadt- und Regionalplanung grundlegend überarbeitet (24.1.2012)
- National Geographic im Januar 2012: „Zukunft Stadt - Wie wir morgen leben werden” (2.1.2012)
- Weniger Städte und Kreise durch neue Eingemeindungen und Kreisgebietsreformen (1.1.2012)
- Detaillierte Daten zur regionalen Entwicklung der Wohnungs- und Immobilienmärkte (1.1.2012)
- Lebenslagen in Deutschland im Vergleich auf der CD-ROM "INKAR 2011" (1.1.2012)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Kommentare zur geplanten Kürzung der Städtebauförderung (5.9.2010)
- Google führt Street View bis Ende des Jahres in Deutschland ein (10.8.2010)
- Beirat für Raumentwicklung beim BMVBS konstituiert (27.6.2010)
- Studie zur Stadtflucht: Kostenparadoxon der Baulandentwicklung (7.2.2010)
- Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche um 104 Hektar pro Tag (16.11.2009)
- Via Satellit: Energetischer Zustand der Gebäude in NRW (22.6.2009)
- Raumordnungsprognose 2025/2050 (21.6.2009)
- Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche: 113 Hektar/Tag (16.11.2008)
- Difu-'Flächenpost': Gute Ideen zum nachhaltigen Flächenmanagement (20.9.2008)
- ElCity: Straßen statt Dächer in der Stadt der Zukunft (31.8.2008)
- komreg: 'Landschaft bewahren – Flächen sparen (27.6.2008)
- Difu: "Neue Baugebiete bringen Gemeinden eher finanzielle Verluste" (5.2.2008)
- Karten zur europäischen Raumentwicklung (4.11.2007)
- Umnutzung statt Neubau - Forschen für Ressourcen schonendes Sanieren (24.8.2008)
- FoKoS: Wohngebiete besser planen (18.2.2007)
- Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche: 114 ha/Tag (27.11.2006)
- Forschungsprojekt zur Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme (3.7.2006)
siehe zudem:
- GIS, kommunale Verbände und Dach auf Baulinks
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