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komreg: "Landschaft bewahren – Flächen sparen!"

  • Abschluss des Forschungsprojektes "Kommunales Flächenmanagement in der Region (komreg)"
  • Über 1.800 Hektar Innenentwicklungspotenzial in der Region Freiburg ermittelt - davon sind rund 400 Hektar oder rund 525 Fußballfelder bis 2030 aktivierbar

(28.6.2008) Seit dem Frühjahr 2006 arbeitet die Stadt Freiburg mit ihren Verbundpartnern Öko-Institut e.V., der Firma Baader Konzept GmbH, dem IfSR an der Hochschule Nürtingen-Geislingen sowie zehn Partnerkommunen (Au, Ballrechten-Dottingen, Breisach, Emmendingen, Hartheim, Herbolzheim, Merzhausen, Titisee-Neustadt, Schallstadt und Umkirch) am Forschungsprojekt "komreg - Kommunales Flächenmanagement in der Region", das im Juli dieses Jahres formal abgeschlossen wird. Komreg ist ein Projekt des Forschungsvorhabens REFINA (Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel des Projekts war, die Innenentwicklungspotenziale in der Region Freiburg zu ermitteln und so einen Beitrag zum flächensparenden Siedlungsmanagement zu leisten.

In der Projektarbeit wurden die vorhandenen Innenentwicklungspotenziale für den Wohnungsbau in den Projektkommunen detailliert erhoben und auf die Region Freiburg hochgerechnet. Dabei ist ein Innenentwicklungspotenzial von 1800 Hektar für die Region im Bestand ermittelt worden. Da u.a. aufgrund ökologischer und Eigentümerinteressen nicht sämtliche Flächen umgesetzt werden können, gehen die Fachleute von einem realisierbaren Potenzial von rund 400 Hektar - oder rund 525 Fußballfelder - bis 2030 aus. Die Szenarien der regionalen Siedlungsentwicklung machen weiterhin deutlich, dass bei konsequenter Umsetzung dieser vorhandenen Potenziale rund die Hälfte des Wohnbaulandbedarfs bis 2030 gedeckt werden kann auf ...

  • bestehenden Baulücken,
  • bislang geringfügig genutzten Flächen,
  • Althofstellen oder
  • Brachflächen.

Dabei wird stets von einer maßvollen Bebauung unter Beachtung des jeweils typischen Ortsbilds und einer behutsamen Aktivierung ausgegangen.

In der Projektarbeit wurden auch die Investitions- und Unterhaltungskosten der künftigen Siedlungsentwicklung in der Region berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen deutlich kostengünstiger ist, da die Infrastruktur bereits vorhanden ist. In den Szenarien stehen gut 1.000 Euro öffentliche Aufwendungen je Wohneinheit in der Innenentwicklung (für Investition und Unterhaltung) rund 25.000 bis 47.000 Euro je Wohneinheit in der Außenentwicklung gegenüber. Das heißt, dass für die Kommunen die Kosten der Siedlungsentwicklung mit der Zahl realisierter Wohneinheiten in der Außenentwicklung steigen.

Oberbürgermeister Salomon zeigte sich von dem Projektergebnis genauso wie die anderen Bürgermeister der Projektgemeinden beeindruckt: "Nachhaltiges Flächenmanagement schont die Umwelt und stärkt gewachsene soziale und städtebauliche Strukturen. Jetzt kommt es darauf an, die Innenentwicklungspotenziale konsequent zu aktivieren. Dass man hierbei als Kommune auch kostengünstiger vorgeht, spornt zusätzlich an." Norbert Schröder- Klings, Leiter des Freiburger Referats für Stadtentwicklung und Bauen ergänzte: "Die Tatsache, dass allein 230 Hektar Innenentwicklungspotenziale auf Baulücken, geringfügig genutzten Flächen, Brachen und Althofstellen für Wohnungsbau im Stadtgebiet Freiburgs ermittelt wurden, hat unsere Erwartungen übertroffen. So bieten sich für uns hervorragende Perspektiven für die Zukunft".

Den Hauptgrund für die erfolgreiche Arbeit sieht Projektleiter Dr. Buchert vom Öko-Institut e.V. "in der Zusammenarbeit der Beteiligten auf einer Augenhöhe - unabhängig ob große oder kleine Kommune. Die Partnerkommunen haben mit großem Einsatz das Projekt getragen und viele weitere Kommunen der Region in den Dialog eingebunden. Diese Zusammenarbeit ist der entscheidende Erfolgsgarant für komreg." Stefan Gloger, Referatsleiter im Umweltministerium Baden-Württemberg stellte heraus, dass die Projektergebnisse das Potenzial hätten, andere Regionen im Land zu vergleichbaren Kooperationen beim Flächenmanagement zu motivieren. "Die mit komreg gewonnene Übersicht zeigt, dass es sich sehr lohnt, den Weg der Innenentwicklung weiter zu verfolgen."

Alle Beteiligten unterstrichen, dass sie über den Projektabschluss hinaus an der gemeinsamen nachhaltigen Siedlungsperspektive für die Region weiter arbeiten werden, um frühzeitig auf die sich ändernden Rahmenbedingungen, insbesondere den demografischen Wandel, reagieren zu können. In den nächsten Wochen werden die Projektergebnisse in einer Projektbroschüre zusammengefasst und den Kommunen und der Region zur Verfügung gestellt.

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