Rat für Nachhaltige Entwicklung gegen Kehrtwende bei Pendlerpauschale
(4.11.2007) Mal ein anderer Aspekt: Der Rat für Nachhaltige Entwicklung spricht sich für die ersatzlose Streichung der Entfernungspauschale aus. Sie schafft einen Anreiz zur Zersiedelung der Fläche, der heute nicht mehr zeitgemäß ist und vielen Kommunen zur ökonomischen Last wird, betont der Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Günther Bachmann.
Im Rahmen einer umfangreichen Stellungnahme zur Stadt- und Landesplanung dringt der Rat für Nachhaltige Entwicklung seit 2004 die Bundesregierung, die Entfernungspauschale ganz zu streichen. "Die Entfernungspauschale ist ein deutliches Signal dafür, dass die Gesellschaft die Flächeninanspruchnahme nicht nur toleriert, sondern sogar fördert", heißt es dabei. Die seit Beginn 2007 geltende Einschränkung der Pauschale, die Fahrtkosten zur Arbeit erst vom 21.Kilometer mit 30 Cent pro Kilometer erstattet, ist kontraproduktiv.
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung will die tägliche Flächeninanspruchnahme von heute 130 auf nur 30 ha bis 2020 reduzieren. "Eine Rückkehr zur vollen Pendlerpauschale steht hierzu im Widerspruch", so Bachmann. Ein verminderter Flächenverbrauch ist für viele Städte und Gemeinden ein Signal für eine lebenswerte Innenstadt, urbane Qualität und einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen zu setzen.
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde im April 2001 von
Bundeskanzler Gerhard Schröder berufen. Der Rat entwickelt Beiträge für die
Nachhaltigkeitsstrategie und
Was ist Nachhaltigkeit?
Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Umfeld hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.
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siehe zudem:
- kommunale Verbände und öffentliche Hand auf Baulinks
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