Über 20 IBA Hamburg-Projekte im Bau oder bereits fertig gestellt
(30.12.2010) Eine positive Bilanz für das Jahr 2010 zog der Geschäftsführer der IBA Hamburg, Uli Hellweg, auf der Jahrespressekonferenz der Internationalen Bauausstellung. Von den geplanten rund 50 Projekten der IBA Hamburg sind 18 im Bau. Drei weitere sind bereits fertig gestellt: das schwimmende IBA DOCK im Müggenburger Zollhafen, der Nachbarschaftspavillon am Weimarer Platz und das Velux ModelHome 2020 in Kirchdorf.
42 Qualitätsvereinbarungen oder vertragliche Zusagen für Projekte der IBA Hamburg sind bereits geschlossen. "Insgesamt haben wir bereits heute 464.206.000 Euro als privates Investitionsvermögen gebunden", sagt Geschäftsführer Uli Hellweg auf der IBA-Jahrespressekonferenz. Bis 2013 sollen in Wilhelmsburg, auf der Veddel und im Harburger Binnenhafen rund 1.500 neue Wohnungen entstehen - zukunftsweisende Bauprojekte mit neuen ökologischen Standards für mehr Lebensqualität.
18 IBA-Projekte sind zurzeit im Bau, weitere drei schon fertig
gestellt: Das IBA DOCK im Müggenburger Zollhafen (siehe
Google-Maps) ist nicht nur Veranstaltungs- und Ausstellungsgebäude, sondern seit einem Jahr Sitz der IBA Hamburg. Vor gut
sechs Wochen, am 19. November 2010 wurde ein weiteres IBA-Projekt eingeweiht:
Das Velux ModelHome 2020 in Kirchdorf. Das LichtAktiv Haus ist die Modernisierung eines 1950er-Jahre-Siedlerhauses in Hamburg-Wilhelmsburg. Mit
einem ausgefeilten

Bild aus dem Beitrag "Velux Model Home 2020: LichtAktiv Haus in Hamburg eröffnet" vom 28.11.2010 (Bild vergrößern)
15 Baustarts in 2010
Bereits im März wurde der Grundstein für das Open House im Reiherstiegviertel gelegt: Mit der Stadtentwicklungsgesellschaft steg und der Baugenossenschaft Schanze eG entsteht ein innovatives und ökologisches Wohnbauprojekt direkt am Ernst-August-Kanal. Die Konzeptidee vom nachbarschaftlichen Miteinander "Open House" setzt sich im Inneren der Wohneinheiten fort, die offen für die individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen der zukünftigen Eigentümer sind.
Baustart für das Projekt Neue Hamburger Terrassen war im Mai. Direkt am Park der internationalen gartenschau igs 2013 entstehen mehr als 100 neue Wohnungen, die zum Teil öffentlich gefördert werden. Sie stehen Bewohnern mit niedrigem Einkommen zur Verfügung:
Im Juni hatten gleich zwei IBA-Projekte ihren Ersten Spatenstich: Im Veringeck im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel können ab Herbst 2011 Seniorinnen und Senioren unterschiedlicher Kulturen ihren Ruhestand erleben. Zusammen mit der Behörde für Soziales, Familie Gesundheit und Verbraucherschutz (BSG), dem Investor "GbR Veringeck", dem Pflegedienst Multi-Kulti sowie der Koordinierungsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften hat die IBA Hamburg GmbH dieses Modellprojekt für interkulturelles Wohnen im Alter entwickelt.
Bildungsoffensive Elbinseln: Bauprojekte und Bildungskonzepte
Direkt gegenüber des IBA DOCK, am Südufer des Müggenburger Zollhafens, baut die IBA Hamburg mit dem Verein Get the Kick e.V. das "Haus der Projekte - die Mügge", ein Ort für Aus- und Weiterbildung, Handwerk und Kultur auf der Veddel. Das Haus der Projekte ist Teil der Bildungsoffensive Elbinseln. Insgesamt entstehen im Rahmen der IBA fünf Bildungsprojekte, die sich bereits alle bereits im Bau befinden. Das größte Bauvorhaben ist das Bildungszentrum "Tor zur Welt".
An der Krieterstraße entsteht ein "Marktplatz des Wissens", eine lernende Stadt in der Stadt, die Schulen, Institutionen und Beratungsstellen miteinander verbindet. "Die baulichen Projekte sind aber nur ein Teil der Bildungsoffensive Elbinseln", so Uli Hellweg. In Kooperation mit lokalen Initiativen, den zuständigen Fachbehörden und dem Bezirk soll eine zukunftsweisende Bildungslandschaft mit attraktiven Bildungsangeboten entwickelt werden. Die Bildungseinrichtungen sollen sich immer deutlicher zu offenen Orten entwickeln, an denen Menschen unterschiedlichen Alters optimale Bedingungen vorfinden, um mit und voneinander zu lernen. Hierbei wird die Vielfalt der Elbinsulaner aktiv einbezogen, um den Stadtteil noch lebenswerter zu gestalten und für alle Hamburger attraktiv zu machen.
Wilhelmsburg-Mitte: Das Showcase der IBA Hamburg
Die Attraktivität des Stadtteils zu steigern, dazu trägt auch das IBA-Projektgebiet Wilhelmsburg-Mitte bei. Hier entstehen bis 2013 moderne Arbeitsstätten, Gebäude zum Wohnen und für den Sport, ein Neubau für die Stadtentwicklungsbehörde und ein Wasserweg vom igs-Park bis hin zum Jungfernstieg. Viele Projekte sind bereits im Bau: Das erste Hybrid House beispielsweise, das bis 2013 als Verwaltungsgebäude der internationalen gartenschau igs 2013 genutzt wird.
Das "Schaufenster" der IBA Hamburg wird die "Bauausstellung in der Bauausstellung", die mit zukunftsweisenden Pilotprojekten Lösungen für innovatives Wohnen und Arbeiten im 21. Jahrhundert zeigt. Erste Projekte nehmen bereits Gestalt an: Im Sommer hat die Projektentwicklungsgesellschaft Hamburg Team GmbH die Qualitätsvereinbarung für den Bau eines Hybrid House unterschrieben. Der Entwurf von Brandlhuber und Niehüsers aus Berlin zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Wohneinheiten nach allen vier Himmelsrichtungen ausrichten. "Unsere Zielgruppe sind Pioniertypen - in jeder Hinsicht. Menschen, die das Wohnen und Arbeiten im Dienstleistungsbereich verbinden wollen, und zwar in Wilhelmsburg. Wir sehen es als Herausforderung und als Ehre, dass wir es sind, die dazu beitragen, das Stadtbild weiterzuentwickeln", so Peter Jorzick, Geschäftsführender Gesellschafter von Hamburg Team GmbH.
Die HOCHTIEF Construction AG formart Hamburg begann am 11. November mit der Vermarktung der Water Houses: vier Triplexhäuser und einen Watertower mit insgesamt 34 Wohneinheiten, die in einem Wasserbecken entstehen. "In Wilhelmsburg Mitte findet eine der spektakulärsten Stadtentwicklungen Hamburgs statt - das Quartier bietet attraktive Wohnquartiere und städtische Strukturen, die für ein innovatives Publikum wie maßgeschneidert sind.", so Ralph Müller, Geschäftsführer von HOCHTIEF formart.
Wohnen am Wasser anderer Art entsteht im Harburger Binnenhafen. Im Nordosten der Schlossinsel entsteht ein neues Wohngebiet mit 162 Miet- und Eigentumswohnungen. Für die Realisierung des Projektes ist die Lorenz + Partner Projektentwicklung verantwortlich. "Gemeinsam mit dem Bürgerschaftspräsident Dr. Lutz Mohaupt haben wir im Sommer den Grundstein für dieses außergewöhnliche Projekt gelegt, das den Namen Balance Bay trägt", so Frank Lorenz von Lorenz + Partner.
Wachstum im Einklang mit der Natur
Wichtiges Thema für die IBA Hamburg ist die Frage des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. Die IBA Hamburg zeigt Möglichkeiten für eine klimaverträgliche Metropole, die wächst, ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten und die Energie erzeugt, statt sie nur zu verbrauchen. "Wir haben ein Konzept entwickelt, das zeigt: Es ist möglich, bereits bis 2025 den Strombedarf der Gebäude auf den Elbinseln und bis 2050 nahezu vollständig auch ihren Wärmebedarf durch erneuerbare und lokal erzeugte Energie zu decken", so IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg.
Wichtige Bausteine sind dabei der Energieberg Georgswerder, der demnächst nahezu 3000 Haushalte mit regenerativen Energien versorgen wird, sowie der Energiebunker (Bild), der ab Anfang kommenden Jahres zu einer Energiezentrale umgebaut werden soll. Tiefengeothermische Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass geothermische Potential Wilhelmsburgs mit großer Wahrscheinlichkeit nutzbar gemacht werden kann. "Aber auch optimale Gebäudetechnik und ambitionierte Gebäudesanierung spielen für unser Klimaschutzkonzept eine große Rolle."
IBA und die Elbinseln entdecken
Das Jahr 2010 war das Halbzeit-Jahr der IBA Hamburg und aus diesem Grund nicht
nur geprägt von Baustarts und Projektfortschritten - ein großes
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Online: Alles Wissenswerte zu Internationalen Bauausstellungen (11.12.2016)
- „Energiebunker“ Hamburg: Vom Flakturm zum Flaggschiff für regenerative Energien (12.6.2014)
- Die IBA Hamburg geht - aber ihre Projekte bleiben (3.11.2013)
- Mehr als IBA und Hafencity: Architekturführer Hamburg von DOM publishers (2.5.2013)
- Hamburg entthront Berlin als schönste Stadt Deutschlands - für Architekten (16.9.2012)
- weitere Details...
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