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Filigranere und leichtere Sanitärkeramik von Laufen

Dr. Werner Fischer, Direktor Forschung und Entwicklung beim Schweizer Bad- und Sanitärkeramikspezialisten Laufen
Dr. Fischer (Bild vergrößern)
 

(13.4.2011; ISH-Bericht) Keramik ist ein ideales Material im Bad. Nach Meinung von Dr. Werner Fischer, Direktor Forschung und Entwicklung beim Schweizer Bad- und Sanitärkeramikspezialisten Laufen, erfüllt Keramik 99 Prozent aller Ansprüche, die im Bad an ein Material gestellt werden, besser als jedes andere. Doch kann man dieses Material, das zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit gehört, noch weiter verbessern? Man kann, betonte Dr. Fischer bei einer Pressekonferenz am Rande der ISH und kündigt die erste weitreichende Entwicklung der Sanitärkeramik seit Einführung des Keramik-Druckgusses 1985 durch Laufen an. Laufen hat eine neue Keramik entwickelt, die das Material in vielen Punkten verbessern soll. Und das sei erst der Anfang.

Die neue Keramik von Laufen ist kein Kunst-Stoff im Wortsinne, sondern weiterhin ein echtes silikatkeramisches Material - eine raffinierte Alternative zum Feinfeuerton in Richtung Vitreous China. Wie in der Pressekonferenz erklärt wurde, haben Dr. Fischer und sein Team in rund dreijähriger Entwicklungszeit - zusammen mit Beratern aus der universitären Forschung - der Keramik eine ganz neue Ausprägung gegeben. Es geht dabei um das eine Prozent, das Keramik zum perfekten Badmaterial fehle - sagte Dr. Fischer und meinte unter anderem den filigranen Auftritt. Gerade das zeitgenössische Design treibe die Keramik an ihre Grenzen. Mit der neuen Keramik sei Laufen nun gerade in puncto Designmöglichkeiten einen großen Schritt weiter.

Form

Die neue Keramik soll neue Formen zulassen - und bisherige materialtypische Einschränkungen des Materials weitgehend aufheben. Die Grundstoff-Mischformel, auf der die neue Keramik basiert und die strengstes Firmengeheimnis sei, verspricht präzisere Kanten und glatte große Oberflächen. Die technisch möglichen Radien der Kanten lägen nun bei unter vier Millimetern: Stand der Technik ist derzeit sechs Millimeter und mehr - oftmals aber werden Kanten schon in der Gestaltung des Keramikstücks umgangen.

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alt gegen neu: reduzierte Wandstärken und Kanten mit kleineren Radien

Im Wettbewerb mit anderen filigraneren Materialien (z.B. Stahl-Email) zog die Keramik gerade hier bisher den Kürzeren. Das soll sich verbessern: Dr. Fischer sieht ganz neue Möglichkeiten, Keramik bei Beibehaltung des traditionellen Herstellungsprozesses weitaus definierter in Form zu bringen.

Gewicht

Die neue Keramik ist offenbar deutlich leichter im Vergleich zu Feinfeuerton - nämlich rund 20-30 Prozent. Weil die neue Keramik gleichzeitig deutlich stabiler und biegezugfester sei, verspricht Laufen durch einen dünneren Scherben und eine einfachere Konstruktion bis zu 40 Prozent Gewichtseinsparung. Daraus ergäbe sich eine Fülle von Vorzügen: Niederer Rohstoffverbrauch und geringerer Energieverbrauch bei der Herstellung und beim Transport. Auch die Bandscheiben der Handwerker werden geschont - gerade große Keramikteile sollten davon erheblich profitieren.

Farbe

Die neue Keramik ist zudem richtig weiß - anders als die bisherige. Herkömmliche Keramik kommt in einer leicht gelblichen Cremefarbe aus dem Ofen und wird erst durch das Glasieren weiß. Wenn die neue Keramik aber schon hellweiß aus dem Ofen kommt, ist eine klassische Schwachstelle der Keramik beseitigt: Gelblich durchscheinende Kanten müssten der Vergangenheit angehören.

Versiegelung LCC plus

Dauerhafte anorganische Oberflächenveredelungen wie beispielsweise LCC (Laufen Clean Coat) wurden bisher nach dem eigentlichen Brand aufgebracht - und dann ein zweites Mal durch den Ofen geschickt und eingebrannt. Bei der weiter entwickelten Oberflächenbeschichtung soll man nun auf einen zweiten Hochtemperaturbrand verzichten können. Die neue anorganische Versiegelung verbinde sich dennoch dauerhaft mit der Glasur - mit schmutzabweisender Wirkung. Und: Bisher konnte LCC nur auf einer weißen Keramik verwendet werden - mit LCC plus seien künftig alle Farben möglich.

Mittlerweile habe sich herumgesprochen, dass keramische Werkstoffe High-Tech-Materialien sein können, meinte Dr. Fischer abschließend. Nur bei der Sanitärkeramik gebe es eine High-Tech-Lücke. Die Zusammensetzung des neuen Materials mache es nun zum idealen Technologieträger auch für andere Anwendungen: Eine neue Glasuren-Generation, mit der sich besondere Effekte erzielen lassen, stehe kurz vor der Marktreife und werde in Kürze vorgestellt.

Weitere Informationen zu Sanitärkeramik-Technologie können per E-Mail an Laufen angefordert werden.

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