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Pflanzen erobern die (Hochhaus)Architektur


Bosco Verticale (c)Camillo Sirianni (Bild vergrößern)
  

(29.6.2013) Die Architektur steht vor einem Umbruch: In Zei­ten von Klimawandel und Ressourcenknappheit gewinnen um­weltgerechtes Bauen, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine immer größere Bedeutung. Architekten revolutionieren die mo­derne Baukunst in Form von spektakulären Dachgärten, be­grünten Wänden und natürlichen Belüftungsverfahren. In den nächsten Jahren wird ein sattes Grün aus Bäumen, Blumen und Ranken Stück für Stück die sterilen Fassaden der Hoch­häuser grauer Großstädte erobern und damit ein gänzlich neu­es Stadtbild schaffen.

Den Trend zur Grünen Architektur versinnbildlicht zur Zeit vor allem ein Projekt: der Komplex Bosco Verticale - der vertikale Wald (Bild rechts). Auf zwei Hochhäusern sollen hier ebenso viele Bäume wie auf einer Waldfläche von 10.000 m² wachsen, so dass eine grüne Oase im Herzen Mailands entsteht. Aus An­lass der bevorstehenden Fertigstellung des prestigeträchtigen Projekts hat Emporis, der internationale Anbieter von Gebäude­informationen, die spannendsten Beispiele Grüner Architektur zusammengestellt:

Gebäudename Jahr Stadt Land Architekten
ACROS Fukuoka (Pre­fectural International Hall) 1995 Fukuoka Japan Emilio Ambasz,
Nihon Sekkei Inc.
Bosco Verticale 2013 Mailand Italien Boeri Studio
Commerzbank Tower 1997 Frankfurt Deutschland Foster + Partners
Menara Mesiniaga 1992 Subang Jaya Malaysia T.R. Hamzah & Yeang
Musée du Quai Branly 2006 Paris Frankreich Ateliers Jean Nouvel;
Fassade: Patrick Blanc
Newton Suites 2007 Singapur Singapur WOHA Architects
PARKROYAL on Pickering 2013 Singapur Singapur WOHA Architects
Solaris 2010 Singapur Singapur T.R. Hamzah & Yeang
Vancouver Convention Centre - West Building 2009 Vancouver Kanada LMN Architects, Musson Cattell Mackey Partnership,
DA Architects + Planners
Waldspirale 2000 Darmstadt Deutschland Friedensreich Hundertwasser

Die Idee, Pflanzen als Teil der Gebäudestruktur zu verwenden, ist keine gänzlich neue Erfindung. Bereits 1992 setzte Ken Yeang, selbsternannter Öko-Architekt, mit dem Menara Mesiniaga Tower in Subang Jaya (Bild) erste Maßstäbe im Bereich der Grünen Architektur. Dank seiner bemerkenswerten Fassade, die eine natürliche Luftzirkulation gewährleistet, und einer großzügigen Begrünung auf jeder Etage, gilt der Turm als ökologische Pionierarbeit und als das erste bioklimatische Hochhaus der Welt.

Mittlerweile ist der wohl bekannteste Verfechter der "grünen Stadt" aber das Singapu­rer Architekturbüro WOHA. Ihre "atmenden" Hochhäuser, die so genannten Sky Villa­ges, sind Vorbild für nachhaltiges Bauen weltweit. Gerade in Singapur, einer Stadt mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt, setzen Ihre Projekte ein klares Zeichen: Die Natur erobert die Stadt zurück. So wird auch WOHA's neuestes Projekt, der Büro- und Hotelkomplex PARKROYAL on Pickering (Bild), in absehbarer Zeit im Grün der Pflan­zen verschwinden.

PARKROYAL on Pickering (c) WOHA, Patrick Bingham-Hall 

Auch internationale Großkonzerne entdecken das Prinzip der Grünen Architektur als Möglichkeit, ihren Mitarbeitern ein naturverbundenes und gesundes Arbeitsumfeld zu bieten. Nachdem Apple, Facebook und Google Pläne für neue, nachhaltige Firmenzen­tralen veröffentlicht haben, legte Amazon vor wenigen Wochen mit einem spektaku­lären Konzept nach: Drei riesige Glaskuppeln, die an Gewächshäuser erinnern, sollen Platz für hohe, alte Bäume innerhalb der Büroanlage schaffen, die der Konzern in Se­attle errichten will.

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