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Rosenheimer Fenstertage 2013: Themenblock „Markt und Trends“

(23.10.2013) Im Rahmen der Rosenheimer Fenstertage 2013 wurde in 8 Themenblöcken über neue Aspekte von Technik, Recht, Normen, Forschung und Marketing informiert und dis­kutiert. Im Themenblock „Markt und Trends“ spann sich der gemeinsame rote Faden um die vielfältigen Argumente zur Modernisierung alter Fenster aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln.

Frau Prof. Dr. Runa Hellwig (Universität Augsburg, Energieef­fizienz-Design) betonte den großen Einfluss der Fenster auf das Raumklima - genannt seien die Stichworte Lüftung, Ta­geslicht und thermische Behaglichkeit. Allerdings stand nicht die Technik selbst im Vordergrund, sondern das, was Nutzer wollen, brauchen und tatsächlich tun. Menschen haben ein ganz unterschiedliches „Klimaempfinden“ und zwar individuell wie kulturell. So wollen Menschen in warmen oder tropischen Regionen einen ständigen Luftzug, was bei uns fast verpönt ist. Das wird oft nicht beachtet, und der Einfluss auf die geplan­ten Energiespareffekte dadurch stark unterschätzt. Frau Prof. Hellwig zeigte nach­drücklich, dass die Nutzererwartungen deshalb genauer analysiert werden müssen. Hier können die Erkenntnisse aus der Softwareentwicklung auf die Steuerung und Be­dienung automatisch betriebener und gesteuerter Fenster übertragen werden.

Ulrich Tschorn (Verband Fenster + Fassade, VFF) stellte mit vielen Beispielen dar, wie differenziert man die Wirtschaftlichkeit betrachten kann, um damit der Frage nach der Amortisationszeit zu begegnen. Durch die Einbeziehung der „Sowiesokosten“ ist auch das wirtschaftliche Ergebnis viel positiver. Tschorn wies auch Wege, um der Preisdiskussion zu entkommen und zu zeigen, dass neue Fenster Spaß bringen und Vorteile haben, beispielsweise mehr Schallschutz, Sicherheit und Komfort. Hier helfen Vergleiche zu anderen Kaufmotiven, die häufig nicht wirtschaftlich getroffen werden, ob nun das neue Auto, die neuen Schuhe oder ein neues Bad, das ja überhaupt keine Kosten spart - das schafft hingegen jedes neue Fenster. Tschorn brachte es auf die kurze Formel „Neue Fenster machen Spaß, sparen Geld und tun Gutes für Klima und Umwelt“.

Im Abschlussvortrag des Themenblocks gab Prof. Dr. Ulrich Bogenstätter (FH Mainz, technisches Gebäudemanagement) viele Insidertipps, wie das Potenzial und der richtige Zeitpunkt für den Vertrieb von Fenstern bei Vermietern ermittelt wer­den kann - oft genüge nur ein Blick in den letzten Geschäftsbericht einer Wohnungs­gesellschaft. Dabei präsentierte er aktuelle Zahlen, mit denen eine Marktsegmentie­rung möglich ist und eine Analyse unterschiedlicher Kaufmotive zur Identifikation der richtigen Entscheider. Er unterschied grob zwischen dem Portfoliomanager, dem Händ­ler und dem Bewirtschafter, die alle sehr unterschiedliche Motive für Investitionen haben. Das zentrale Motiv aller Entscheider brachte Prof. Bogenstätter plakativ wie folgt auf den Punkt „Hauptsache wir sparen uns Ärger mit dem Mieter“. Wenn man dazu noch die wichtigsten Beschwerden bei alten Fenstern wie Lärm, Tauwasser und Luftzug in Betracht zieht, ist das eine Steilvorlage für die Qualitätshersteller und Mitgliedsfirmen der RAL-Gütegemeinschaft. 

siehe zudem die Berichte zu den Themenblöcken:

siehe außerdem für zusätzliche Informationen:

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