Figawa: „Dezentrale Hallenheizsysteme bei Deckenhöhen über 4 m sind die Zukunft“
(27.7.2015) Planer und Bauherren von Hallenneubauten mit Deckenhöhen über 4 m müssen sich laut Dr. Norbert Burger, Geschäftsführer der Figawa e.V., nicht mehr mit der Frage beschäftigen, ob eine zentrale oder dezentrale Heizungstechnologie die bessere Lösung ist: „Die Zukunft der Hallenheizung ist dezentral.“
Zur Erinnerung: Der Begriff „dezentral“ ist klar definiert: Wird die Heizwärme direkt dort erzeugt, wo sie auch abgegeben wird - also ohne den Einsatz eines Wärmeträgermediums wie z.B. Wasser -, dann handelt es sich um ein dezentrales Heizsystem. Wärmeerzeugung und Abgabe werden praktisch vereint, Wärmeverteilung und -speicherung entfallen.
Gegenüber der alten Regelung weist die EnEV 2014 zwei in diesem Kontext relevante Verschärfungen auf:
- Nichtwohngebäude mit Innentemperaturen ≥ 19°C müssen ab dem 1.1.2016 um 20% besser gedämmt werden (siehe Anlage 2, Tabelle 2 der EnEV 2014), und
- der zulässige Primärenergiebedarf aller Nichtwohngebäude wird ab dem 1.1.2016 pauschal um 25% reduziert (siehe Anlage 2, Tabelle 1 der EnEV 2014).
Gleichzeitig bestimmt die EnEV 2014, dass dezentrale Heizsysteme von diesen Verschärfungen ausdrücklich ausgenommen werden. Gegenüber der Vorgänger-EnEV bleibt für diese Systeme also alles beim Alten, während für zentrale Heizungssysteme ein erheblicher Mehraufwand betrieben werden muss. Damit verschafft die Gesetzgebung den dezentralen Lösungen einen deutlichen Bonus und trägt der Tatsache Rechnung, dass diese ökologisch wie ökonomisch besser dastehen - obwohl in der Praxis meistens Gas oder Öl als Energiequelle eingesetzt wird, also eine nicht-regenerative Energie.
Noch etwas zum Hintergrund: Die EnEV 2014 basiert auf der DIN-V 18599, die entsprechende Normreihe wurde 2011 neu gefasst. Bis dahin sind Nicht-Wohngebäude undifferenziert betrachtet worden: Kindergärten und Krankenhäuser wurden genauso behandelt wie Produktionshallen und Flugzeughangars, obwohl die Energieeffizienz entscheidend von der Raumhöhe und der Nutzung eines Gebäudes abhängt. Eine Studie (Gesamtanalyse Energieeffizienz Hallengebäude / GAEEH-Studie), mit der die Unterschiede untersucht wurden, brachte eindeitige Erkenntnisse mit dem Resultat, dass die DIN V 18599-5 diese Unterschiede berücksichtigt und damit die unrealistische Bewertung beendet. Entsprechend fließt die neue Regelung in die aktuelle EnEV ein.
Weitere Informationen siehe Figawa-Factbook zur Energieeffizienten Beheizung von Hallengebäuden, das unter systemvergleich-hallenheizung.de downloadbar ist (direkter PDF-Download).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Systemvergleich Hallenheizung - gruen heizt dezentral
- figawa - Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V.
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- Planer App „Heat Designer“ für Hallenheizungen „ready for EnEV 2014“ (18.4.2013)
siehe zudem:
- Hallenheizung im Heizung-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Heizung bei Amazon