Geldumsatz am deutschen Immobilienmarkt erreicht neues Allzeithoch
(25.9.2017) Mit knapp 923.000 Verkäufen im Wert von 225,4 Mrd. Euro wurde 2016 ein neuer Rekordumsatz am deutschen Immobilienmarkt erzielt - zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle GEWOS-Immobilienmarktanalyse IMA, die flächendeckend auf der Erfassung der tatsächlichen Verkäufe beruht. Gegenüber 2015 erhöhte sich der Geldumsatz um rund 5%. „2016 war bereits das fünfte Rekordjahr in Folge", stellt Sebastian Wunsch fest. Er ist bei GEWOS für die IMA verantwortlich.
Seit dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich das Umsatzvolumen in Deutschland fast verdoppelt: 2016 lag der Geldumsatz rund 96% über dem Niveau des Jahres 2009.
Umsatzrekorde im Mehrfamilienhaussegment und bei Eigentumswohnungen
Auch 2016 dominierten Verkäufe von Wohnimmobilien das Transaktionsgeschehen. So wurden bundesweit Eigenheime, Mehrfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Wohnbauland im Wert von rund 161,9 Mrd. Euro gehandelt - ein Anstieg um 7% gegenüber 2015. Seit dem Jahr 2009 hat sich der Geldumsatz mit Wohnimmobilien um 84% erhöht.
Besonders positiv haben sich 2016 die Umsätze mit Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen entwickelt (+10% bzw. +8%). An den Teilmärkten für Wohnbauland und Eigenheime fielen die Steigerungen etwas moderater aus (+6% bzw. +5%), die Kauffallzahlen gingen in beiden Segmenten sogar um 1% zurück.
„Neben der demographisch bedingt stark gestiegenen Wohnungsnachfrage, sind vor allem die robuste Konjunktur und die überaus gute Lage am deutschen Arbeitsmarkt für die anhaltend positive Entwicklung verantwortlich“, erklärt Sebastian Wunsch, bei GEWOS für die IMA verantwortlich. „Zwar sind die Zinsen für Wohnungsbaukredite in den vergangenen Monaten leicht gestiegen, langfristig betrachtet ist das Zinsniveau jedoch weiterhin äußerst niedrig. Das pusht die Nachfrage zusätzlich - zumal renditeträchtige Anlagealternativen rar sind“, stellt Wunsch fest.
Für 2017 und 2018 prognostiziert GEWOS weitere Umsatzsteigerungen am deutschen Markt. Im Bereich Wohnimmobilien dürften sich die Umsätze um 6% in 2017 und um weitere 2% in 2018 erhöhen. Die Preisdynamik sollte auch im laufenden und im kommenden Jahr bestimmend bleiben für die Marktentwicklung. Die Transaktionen von Wohnimmobilien dürften aber um 1 bzw. 2% zurückgehen.
Neue Eigentumswohnungen: Quadratmeterpreise seit 2007 um 74% gestiegen
Bereits seit einigen Jahren ist die Marktentwicklung in Deutschland von Preisanstiegen geprägt. Besonders kräftige Steigerungen gab es bei neuen Eigentumswohnungen. Im Rahmen der IMA erfasst GEWOS jedes Jahr die tatsächlichen Kaufpreise für erstverkaufte Neubauwohnungen. 2016 haben sich die durchschnittlichen Quadratmeterpreise bundesweit um 8% erhöht. Seit dem Jahr 2007 ergibt sich ein Preisanstieg um 74%, in den sieben größten deutschen Städten stiegen die Preise um 86%:
Einzelne Städte zeigten sogar noch weitaus kräftigere Steigerungen: In München haben sich die Preise in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt (+103%), in Berlin und Stuttgart waren Neubauwohnungen im Jahr 2016 rund 91 % teurer als noch in 2007. Die größte Steigerung gab es mit +105% jedoch in Bremerhaven - allerdings von einem niedrigen Niveau in 2007 ausgehend.
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siehe zudem:
- Immobilien und Immobilienpreise bei Baulinks