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Der Sicherheitsmarkt in Deutschland

(9.10.2018; Security-Bericht) Der deutsche Sicherheitsmarkt hat sein im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überdurchschnittliches Wachstum auch im Zeitraum 2015 bis 2017 fortgesetzt. Nach Berichten aus den auf der Security Essen vertretenen Branchen der klassischen Sicherheit ergibt sich im Zweijahresvergleich ein Plus von 17,4% auf ca. 17 Mrd. Euro. Nennenswertes Wachstum gab es in nahezu allen Teilbereichen. Den höchsten Zuwachs verzeichnete erneut die Sicherheitsdienstleistung.

Entwicklung der Umsätze der auf der Security Essen vertretenen Bereiche: (Umsätze in Milliarden Euro)
  2011 2013 2015 2017
Bewachung incl. Dienstleistungszentralen 5,3 5,7 7,0 8,5
Elektronische Sicherungstechnik 2,8 3,1 3,7 4,2
Stationäre Löschanlagen 0,4 0,4 0,4 0,6
Schlösser und Beschläge 0,9 0,9 1,0 1,1
Geldschränke, Tresore 0,2 0,2 0,2 0,2
Mechanische Außenhautsicherung 0,6 0,6 0,7 0,8
Sonstige Sicherheitstechnik 1,3 1,5 1,6 1,8
Gesamt 11,5 12,4 14,5 17,0

     Quelle: BDSW, BHE, FVSB, bvfa, Expertenschätzungen

Sicherheitsdienstleistung

Das Umsatzwachstum in der Sicherheitsdienstleistung setzte sich auch im Zweijahreszeitraum 2015 bis 2017 mit einem Plus von 22,3% fort. Maßgeblich war die stetig steigende Nachfrage nach privaten Sicherheitsdienstleistungen. Der Sondereffekt durch erweiterte Aufgaben im Zusammenhang mit dem Schutz von Flüchtlingsunterkünften, der 2015 und 2016 für eine hohe, aus Sicht der Branche „ungesunde“ Umsatzsteigerung um ca. 40% gesorgt hatte, schwächte sich wieder ab. Die Branche verzeichnet deshalb für 2017 gegenüber 2016 einen Umsatzrückgang von 3,8% auf ca. 8,5 Mrd. Euro. Hauptumsatzträger der Branche sind der Objektschutz (50%), die Flughafensicherheit (11%), der Betrieb von Notruf-Service-Leitstellen (10%) sowie Geld- und Wertdienstleistungen (7 %).

Die Zahl der Branchenbeschäftigten stieg im Zweijahreszeitraum mit 6,1% im Vergleich zum Umsatzwachstum weniger stark. Der Bedarf an zusätzlichem Personal ist allerdings vorhanden. So haben nach Branchenangaben derzeit 78% der Unternehmen Probleme bei der Besetzung offener Stellen.

Elektronische Sicherungstechnik

Der Umsatz im deutschen Markt für elektronische Sicherheitstechnik konnte im Zweijahresvergleich gegenüber 2015 bis Ende 2017 um 12,7% auf 4,183 Mrd. Euro wachsen.

Brandmeldeanlagen erreichten 2017 gegenüber 2015 mit plus 15,4% den größten Zuwachs in diesem Marktsegment. Das Wachstum bei den Brandmeldeanlagen ist eng verknüpft mit der guten Konjunkturlage der letzten Jahre, die auch die Bauinvestitionen in Gewerbe und Industrie, aber auch bei der öffentlichen Hand förderte. Zudem sorgt die gesetzliche Rauchwarnmelderpflicht für höhere Verkaufszahlen.

Videoüberwachung nahm in diesem Zeitraum um 14,2%, die Einbruchmeldetechnik um 12,0%, Sprachalarm um 11,6% und Zutrittssteuerung um 12,3% zu. Das Plus bei Sprachalarmanlagen beruht teilweise auf dem gewachsenen Bedürfnis, Personen in öffentlichen Dienststellen oder Schulen schneller vor besonderen Gefahrensituationen zu warnen. Auch beim Wachstum in der Einbruchmeldetechnik und der Videoüberwachungstechnik ist das gestiegene Gefährdungsbewusstsein - hier ausgelöst durch die hohe Zahl an Wohnungs- und Gewerbeeinbrüchen in den letzten Jahren - mitverantwortlich. Zum anderen hat auch die KfW-Förderung von Einbruchmeldetechnik für einen Aufschwung im Markt gesorgt - siehe auch Beitrag „Mittel für Einbruchschutz wurden aufgestockt“ vom 9.8.2018.

Elektronische Sicherungstechnik:
(Umsätze in Millionen Euro)
  2014 2015 2016 2017
Brandmeldeanlagen 1.520 1.690 1.805 1.950
Überfall- und Einbruchmeldeanlagen 690 741 800 830
Zutrittssteuerung 285 293 307 329
Video 450 473 511 540
Sprachalarmsysteme 90 95 100 106
Sonstige (RWA, Rufanlagen,..) 410 421 420 428
Gesamt   3.445   3.713   3.943   4.183

     Quelle: BHE

Schlösser und Beschläge

Die anhaltend gute Baukonjunktur hat für positive Impulse im Bereich Schlösser und Beschläge gesorgt (+6% im Zweijahresvergleich auf 1,1 Mrd. Euro). Für die Zukunft ist die Branche optimistisch gestimmt, denn durch verschiedene Förderprogramme des Bundes und der Länder zur energetischen Sanierung von Gebäuden wird sich parallel auch der Renovierungsmarkt für Fenster und Türen weiterhin positiv entwickeln. Zudem führt auch bei Schlössern und Beschlägen das gestiegene Gefährdungsbewusstsein zu Investitionen. So berichtet die Branche, dass das Interesse der Endkunden an hochwertigen Sicherheits-Nachrüstprodukten wachse, unabhängig auch von den zuletzt wieder niedrigeren Einbruchszahlen.

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