Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2022: Einbruchzahlen steigen wieder an
(3.4.2023) Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die Vorsitzende der Innenministerkonferenz und Innensenatorin von Berlin Iris Spranger, und der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, haben am 30. März in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2022 vorgestellt.
Demnach wurden im vergangenen Jahr bundesweit insgesamt 5.628.584 Straftaten registriert, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 11,5% entspricht. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Fallzahlen dürfte der Wegfall der Corona-Beschränkungen und damit einhergehend die Rückkehr ins normale öffentliche Leben sein. Nimmt man das Jahr vor dem Beginn der Corona-Pandemie als Vergleich, liegt die Zahl jedoch immer noch um 3,5% höher.
Neben Diebstählen (+20%) und Raubdelikten (+27%) nahmen vor allem die Einbrüche in Wohnungen und Häuser zuletzt wieder stark zu. 2022 wurden in Deutschland 65.908 Wohnungseinbrüche erfasst – ein spürbarer Anstieg um 21,5% im Vergleich zum Vorjahr (2021: 54.236, angezeigte Einbruchsversuche eingeschlossen). Die zuletzt historischen Tiefpunkte bei den Einbruchszahlen verweisen zumindest teilweise auf Zusammenhänge mit der Pandemie hin. Aber: Trotz der Zunahme um rund ein Fünftel liegt die Einbruchzahl weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie: 2019 waren noch 87.145 Einbrüche und Einbruchsversuche erfasst worden.
Neben der gestiegenen Einbruchzahl ist ein weiterer Wert aus der PKS bemerkenswert: In 46,8% der Fälle scheiterten Einbrecher beim Versuch, in das Zielobjekt einzudringen (2021: 48,7%). Diese seit Jahren konstant hohen Werte belegen die Bedeutung von Sicherheitstechnik: Ein professioneller Einbruchschutz mit mechanischer und elektronischer Sicherheitstechnik wirkt und lässt die Langfinger verzweifeln. Der erfreulich positive Trend bei Diebstählen aus Keller-, Dachbodenräumen und Waschküchen setzt sich hingegen auch 2022 fort: Von 2021 zu 2022 konnte ein Rückgang um 11,1% auf 79.930 Delikte verzeichnet werden.
Helmut Rieche, dem Vorsitzenden der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“ bereiten die insgesamt zunehmenden Einbruchszahlen dennoch Sorge: „Dass fast die Hälfte aller Einbruchsversuche scheitert, ist ein gutes Zeichen. Allerdings deutet der leichte Anstieg ‚erfolgreicher‘ Einbruchversuche darauf hin, dass Einbrecher es wieder etwas leichter haben. Verbraucher sollten daher regelmäßig die eigenen Sicherheitsmaßnahmen von Fachleuten überprüfen lassen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Polizeiliche Kriminalstatistik 2022
- PDF-Download: Flyer zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2022
- Bundesinnenministerium
- Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
- Einbruchschutzkampagne K-EINBRUCH
- Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V.
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siehe zudem:
- Einbruchschutz im Security-Magazin und Türtechnik im Türen-Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher über Einbruchschutz bei AAmazon