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Schlüsselübergabe für größtes 3D-gedrucktes Gebäude in Europa

(12.2.2024) Europas größtes 3D-gedrucktes Gebäude schmiegt sich wie ein welliger Vorhang an die Billie-Holiday-Straße in Heidelberg (siehe Beitrag vom 19.9.2023). Ende Januar 2024 wurde das „Wavehouse” fertiggestellt und übergeben. Zwischen dem 31. März und 17. Juli 2023 wurde der Industriebau im 3D-Druckverfahren errichtet. Daran anschließend folgte der nun abgeschlossene Innenausbau. Das wellenförmige Gebäude wurde rund 54 m lang, 11 m tief und 9 m hoch. Es ist außergewöhnlich in der architektonischen Ästhetik und innovativ vom 3D-Baudruck sowie dem zu 100% recyclebaren mineralischen 3D-Druckbeton. „Mit unserem 3D-Baustoff konnten wir die Idee der Architekten sehr gut darstellen. Das Projekt in Heidelberg ist für uns ein weiter Meilenstein im 3D-Betondruck”, betont Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation und Leiter Produktmanagement bei Heidelberg Materials Deutschland.

Das Wavehouse ist Europas größtes 3D-gedrucktes Gebäude.
(Bild: Heidelberg Materials AG, Christian Buck)
 

Die Lieferungen des Hightech-3D-Baustoffs erfolgten Just-in-time per Silo-LKW und in enger Abstimmung mit der Bauleitung. Heidelberg Materials setzte beim Wavehouse genau 333 Tonnen seines 3D-Materials ein, das gut pumpbar ist, sehr gute Extrusionseigenschaften besitzt und bei gezielter Entwurfsplanung einen effizienten Materialeinsatz ermöglicht. Hinsichtlich des CO₂-Fußabdrucks wurde die Materialrezeptur weiterentwickelt und optimiert. Das Bindemittel weist nun eine CO₂-Reduktion von 55% gegenüber einem reinen Portlandzement auf. Erstmals kam die Größtkornstärke von 4 mm, anstelle 2 mm, zum Einsatz. Damit verringert sich der Bindemittelgehalt in der Trockenmischung und verbessert die CO₂-Bilanz des Baustoffs. Die zielsichere Festigkeitsentwicklung und hohe Formtreue des 3D-Druckbetons ermöglichten bei den Wänden, neben der Wellenform, auch einen Überhang von bis zu 18°.

(Heidelberg Materials AG, Christian Buck) 

„Auf Baustellen hat man oft Diskussionen. Beim Wavehouse gab es diese nicht, weil wir nur Lösungen gesucht haben”, fällt das positive Fazit von Bauherr Hans-Jörg Kraus aus, geschäftsführender Gesellschafter der Krausgruppe. Die 3D-Druck-Technik lässt ein eindrucksvolles Gebäude völlig neuer Dimension entstehen und mit der wellenartigen Formgebung eine eigene architektonische Ästhetik. Entworfen haben den Bau Mense-Korte ingenieure+architekten und SSV Architekten. PERI 3D Construction erstellte mit seinem COBOD BOD2 3D-Baudrucker die vertikalen Elemente des Baus. Mieter des Gebäudes und Betreiber des Rechenzentrums ist Heidelberg iT.

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