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Haus zum Falken: Ein architektonisches Statement von Santiago Calatrava

(5.12.2025) Am Züricher Bahnhof ist mit dem „Haus zum Falken” ist ein neues architektonisches Statement entstanden. Entworfen vom Architekten Santiago Calatrava, setzt das Projekt in seiner Formensprache und auch in der technischen Umsetzung seiner Fassadenstruktur Maßstäbe. Die komplexe Glas-Metall-Fassade wurde von Aepli Metallbau AG in enger Kooperation mit BGT Bischoff Glastechnik, einem Unternehmen der Glas Trösch Gruppe, entwickelt und umgesetzt.

Das „Haus zum Falken” von Santiago Calatrava am Zürcher Bahnhof Stadelhofen überzeugt mit einer skulpturalen Glas-Metall-Fassade von BGT Bischoff Glastechnik und Aepli Metallbau. (Foto: Ingo Rasp) 

Die Gebäudekubatur greift die städtebaulichen Kanten auf. Das zurückversetzte Erdgeschossniveau schafft eine neue, großzügige Fußgängerebene. Die von Calatrava entworfene Fassade lehnt sich in ihrer rhythmisch-organischen Gliederung an seine aktuellen Kunstobjekte an – ein skulpturales Spiel aus Linien, Licht und Transparenz.

Das zurückversetzte Erdgeschossniveau schafft eine neue, großzügige Fußgängerebene. (Foto: Ingo Rasp) 

Präzision im Fassadenbau

Die Realisierung dieser komplexen Gebäudegeometrie erfolgte durch eine gerüstlose Montage der Elementfassade. Eingesetzt wurde ein Materialmix aus pulverbeschichteten Aluminiumprofilen und doppelt bis vierfach siebbedruckten Gläsern, die als individuelle Unikate gefertigt wurden. Hierbei wurde der deckungsgleiche Siebdruck (Punkte- oder Lochblech-Dekor) auf der Außenseite der Isolierglaseinheit aufgebracht. Die Fassadenelemente wurden so konstruiert, dass sie bauwerksbedingte Bewegungen aufnehmen können, ohne sichtbare konstruktive Kompromisse. Der Wärmedurchgangskoeffizient der Fassade liegt bei von 0,82 W/m²K.

Die BGT Bischoff GmbH lieferte für die 1.800 m² große Glasfassade individuell abgestimmte Dreifach-Isolierverglasungen – insgesamt rund 1.680 Unikatgläser mit doppel- bis vierfach Siebdruck. Die technische Veredelung erfolgte im Colorprint-Verfahren. Verarbeitet wurden Silverstar Combi Neutral 51/26 Beschichtungen mit hohem Sonnenschutz mit Wärmedämmung. Zudem wurde Silverstar EN2plus T als zusätzliche Wärmedämmschicht eingesetzt. In der Dreifach-Isolierverglasung werden Ug-Werte von bis zu 0,5 W/(m²K) erreicht, bei gleichzeitig hoher Lichttransmission.

Unikate mit technischem Feinschliff

In den Gebäudebereichen kam das Verbundsicherheitsglas Swisslamex VSG zum Einsatz. Dank hochreißfester, zähelastischer Folien-Zwischenschichten bindet es bei Bruch die Glassplitter. Zusätzlich erhielt die Rückseite der äußeren VSG-Scheiben einen umlaufenden Randsiebdruck, der das Erscheinungsbild optimiert und den Isolierglasrandverbund verdeckt. Diese Gestaltung erforderte es, alle Gläser als Unikate mit Silverstar Combi Neutral 51/26 zu beschichten. Der Rand-Siebdruck konnte nicht direkt auf die Beschichtung aufgebracht werden, sondern musste darunter liegen. Daraus ergab sich der Fertigungsprozess: zunächst Randsiebdruck, dann Vorspannen der Scheiben und schließlich die finale Beschichtung.

Das viergeschossige Atrium sowie das skulpturale Treppenhaus bilden das räumliche Herz des Gebäudes. (Foto: Ingo Rasp) 

In den Bereichen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen wurde das teilvorgespannte Glas Swissdurex TVG eingesetzt. Es besitzt eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen als Floatglas sowie eine erhöhte Temperaturwechselbeständigkeit.

Bautafel

  • Projekt: Haus zum Falken, Zürich
  • Architektur: Santiago Calatrava (Calatrava Valls SA)
  • Bauherrschaft: AXA Anlagestiftung, Winterthur
  • Fassadenplanung: Aepli Metallbau AG / PBF Fassadentechnik AG
  • Fassadenbau: Aepli Metallbau AG
  • Glashersteller: BGT Bischoff Glastechnik (Glas Trösch Gruppe)
  • Glasprodukte: Silverstar COMBI Neutral 51/26, Silverstar EN2plus T
    Swisslamex VSG / Swissdurex TVG, Colorprint-Doppel bis Vierfach-Siebdruck
  • Glasfläche: 1.800 m²
  • U-Wert der Fassade: 0,82 W/m²K
  • Fertigstellung: 2025

Weitere Informationen können per E-Mail an Glas Trösch angefordert werden.

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