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Der Bauindustrie fehlen 5.000 Bauingenieure

(27.7.2008) "Nicht nur im Maschinenbau, auch in der Bauindustrie hat sich eine Ingenieurlücke aufgetan. Inzwischen fehlen fast zwei Absolventenjahrgänge, um den Bedarf an Bauingenieurnachwuchs zu decken." Mit diesen Worten kommentierte am 22. Juli 2008 in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie RA Michael Knipper die aktuelle Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Bauingenieure. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres hätten 9.100 offenen Stellen für Bauingenieure 5.700 arbeitslose Bauingenieure gegenübergestanden. Dies habe eine Schätzung des Hauptverbandes in Anlehnung an eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Köln ergeben. "Und die Fachkräftelücke wird immer größer: Im Sommer dieses Jahres lag die Lücke zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen schon bei rund 5.000." Knipper: "Der Mangel an qualifiziertem Personal droht in der deutschen Bauwirtschaft zur Wachstumsbremse zu werden. Aufträge können nun einmal nicht ausgeführt werden, wenn es am Wichtigsten fehlt: Dem Humankapital."


Karikatur aus dem Beitrag "Ingenieurmangel: Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr" vom 8.6.2006 (Bild vergrößern)

"Am stärksten betroffen sind die Bauunternehmen im Süden und im Westen Deutschlands. Aufgrund der überdurchschnittlich guten Baukonjunktur ist der Bauarbeitsmarkt in diesen Regionen seit Sommer 2006 nahezu leergefegt", erläuterte Knipper die Situation. Inzwischen fehlten im Süden knapp 1.600 Bauingenieure, im Westen seien mittlerweile sogar 2.000 offene Stellen nicht zu besetzen. Aber auch der Osten sei allmählich vom Bauingenieurmangel betroffen. Im Juni dieses Jahres sei erstmals seit Anspringen der gesamtdeutschen Baukonjunktur eine - wenn auch kleine - Bauingenieurlücke festzustellen. Aber auch der norddeutsche Bauarbeitsmarkt weise seit Anfang 2007 mehr offene Stellen als arbeitslose Bauingenieure auf: Die Lücke liege mittlerweile bei über 1.000.

Die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten Stellen lagen im Jahresdurchschnitt 2007 zwar nur bei knapp 1.200, der Bedarf an Ingenieuren ist aber höher als die offiziellen Zahlen belegen. Eine Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft hatte ergeben, dass die Unternehmen nur 13 Prozent ihrer offenen Stellen der BA melden.

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