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Mehrgenerationenhaus für einen Euro Miete

  • Stiftung unterstützt kinderreiche Familien

(12.10.2008) Wer träumt nicht von einem großen Haus, mit vielen Kinderzimmern, einem Garten und vielleicht sogar einer Einlieger-Wohnung für die Großeltern? Die Brüder Immler aus dem Allgäu machen diesen Traum für Großfamilien wahr. Zu einem symbolischen Mietzins von einem Euro können Familien mit mindestens vier Kindern und zwei Personen über 55 Jahren Einfamilienhäuser in den Gemeinden Durach, Schemmerhofen und vielleicht bald Kaufbeuren beziehen.


Bild: Geiger Schlüsselfertigbau GmbH & Co. KG

Karl und Jakob Immler, im Immobiliengeschäft wohlhabend geworden, stammen aus einer Großfamilie. Um kinderreiche Familien zu stärken, gründeten sie 2004 die "Immler Großfamilienstiftung". Mit einem Stiftungsvermögen von 13 Millionen Euro (geplant ist, dieses auf 30 Millionen Euro aufzustocken) wollen sie kostengünstigen Wohnraum für Großfamilien schaffen.

Wer mindestens vier Kinder hat und bereit ist, mit zwei Senioren - entweder die Großeltern oder auch fremde Senioren - in ein Einfamilienhaus zu ziehen, kann von der Stiftung Einfamilienhäuser zum symbolischen Mietzins von einem Euro Monat, festgeschrieben auf die nächsten 30 Jahre, beziehen. Zusätzlich muss die Familie 20 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Monat leisten. Welcher Familienteil sich engagiert und in welchem Rahmen, zum Beispiel als Ministrant oder Trainer, ist den Familien freigestellt. Die ersten drei fertiggestellten Einfamilienhäuser in Kempten-Durach sollen im Dezember 2008 bezogen werden. Bei zwei weiteren Häusern in Schemmerhofen ist in diesen Tagen Baubeginn. In Kaufbeuren planen die Brüder ein großes Areal mit bis zu 50 Häusern in den nächsten 25 bis 30 Jahren zu errichten. Derzeit laufen die Verhandlungen. Jakob Immler geht davon aus, noch in diesem Jahr eine Zusage zu erhalten.

Familienförderung wird von immer mehr Kommunen groß geschrieben

Über Nachahmer würde sich Jakob Immler freuen, denn so der engagierte Unternehmer: "Wir können nur überleben, wenn wir eine Gemeinschaft sind." Neben dem beispielhaften Engagement der Immler Großfamilienstiftung füllen auch zahlreiche Gemeinden die Finanzierungslücke, die durch den Wegfall der Eigenheimzulage entstanden ist, mit eigenen, familienfreundlichen Förderprogrammen auf: So bietet die Stadt Kaufbeuren zum Beispiel 5.000 Euro Baukostenzuschuss beziehungsweise Kaufpreisnachlass auf städtische Wohnbaugrundstücke für jedes Kind. Maximal 20.000 Euro werden abhängig von der Einkommensgrenze der Eltern bezuschusst. Ebenfalls kostenlos für ein Jahr ist die Nutzung der Stadtverkehrsbusse sowie der Besuch von Kindergarten, -hort oder -krippe. In Haldensleben können Familien städtische Baugrundstücke zum symbolischen Preis von einem Euro erwerben.

Das Ratgeberportal der Aktion pro Eigenheim, aktion-pro-eigenheim.de, bietet übrigens einen umfassenden Überblick über die Förderprogramme einzelner Kommunen und Gemeinden. Die Förderdatenbank wird regelmäßig aktualisiert, wöchentlich kommen neue Kommunen hinzu. Weitere alternative Fördermöglichkeiten werden in dem Portal aufgezeigt. Beispielsweise die kirchlichen Förderprogramme: Viele Bistümer und evangelische Landeskirchen unterstützen Familien mit zinsgünstigen Darlehen oder einer niedrigen Erbpacht.

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