Seit 50 Jahren werden Dachsteine / Betondachsteine industriell gefertigt
(13.7.2003) Die einen wollen ein Dach, das "in Schönheit altert" - sie nehmen Ziegel. Andere wollen funktionssichere Eindeckungen, viele Jahre unverändert in der Optik - sie legen Dachsteine aufs Dach. "So finden beide Produkte ihren Markt", stellt Heiner Nelskamp fest. Sein Unternehmen feiert jetzt das 50jährige Jubiläum der "Finkenberger Pfanne", mit der 1953 die industrielle Produktion des Dachsteins in Deutschland begann.
Nelskamp weiß, wovon er spricht: Immerhin produziert sein Unternehmen als eines der wenigen sowohl Ton- als auch Zement-Pfannen für das Dach. "In den 60er Jahren konnte sich der Dachstein als Marktführer etablieren, weil der Ziegel Qualitäts- und Kapazitätsprobleme hatte". Heute erfüllt der Dachstein mit neuen Oberflächen (z.B. TOP Longlife) eher spezielle optische Ansprüche. "Denn die Zeit der Aussandung und Bemoosung von Dachsteinen ist längst vorbei."
1844 - die ersten "Cement-Dachplatten": Als Erfinder des Betondachsteins gilt Fabrikant Adolph Kroher. Er nutzte schon 1844 die natürlichen Zementvorkommen zur manuellen Herstellung der ersten "Cement-Dachplatten" und verstand sie als Alternative zu Schiefer oder Holzschindel. Deshalb bevorzugte er die Rauten-Form. Dennoch gehörte schon 1878 eine S-förmige Zement-Pfanne zum Angebot seiner "Cement- & Cementwaarenfabrik", die heutigen Dimensionen entsprach: Format 27 x 44 Zentimeter, nur 11 Stück pro Quadratmeter Dachfläche.
Die industrielle Fertigung von Dachsteinen in Deutschland begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Juni 1953 starteten die Gebrüder Nelskamp in Schermbeck (Nordrhein-Westfalen) ihr erstes vollmechanisches Werk - nahezu zeitgleich mit einem Wettbewerber in Heusenstamm (Hessen). Das erste Modell, die "Finkenberger Pfanne" (siehe Bild), behauptet sich noch heute in nahezu unveränderter Form auf dem Markt.
30 Jahre Garantie
Wesentliche Faktoren für den großen Erfolg des Dachsteines waren neben der Wirtschaftlichkeit seine hohe Maßhaltigkeit und geringe Wasseraufnahme. Die hohe Frostbeständigkeit begründete schon damals die eher unübliche, 30jährige Garantie.
Dachstein-Modelle orientierten sich schon immer an den klassischen Ziegelformen. Die Raute ist ebenso wie eine früher gebräuchliche Kopfverfalzung längst vom Markt verschwunden. Produkte mit symmetrischem und asymmetrischem Mittelwulst und hochliegendem Längsfalz setzten sich durch.
Seit Mitte der 90er Jahre sorgen innovative Oberflächen dafür, dass die Produkte immer farbbeständiger wurden. Glatte Flächen geben Algen und Flechten keine Angriffspunkte mehr. So hat Nelskamp z.B. mit der Entwicklung des "TOP Longlife" die extrem lange saubere Dachfläche geschafft. Dank seiner integrierten Mikro-Betonschicht werden Schmutzablagerung und Grünbildung weitgehend verhindert – die Farben sind besonders lange "echt". "So profilieren sich Dachsteine im Bewusstsein aller Baubeteiligten weiter", meint Nelskamp.
Praxisgerechte Lösungen für Be- und Entlüftung des Daches gehören mit modellbezogenem Zubehör wie First-, Grat-, Lüfter- und Anschluss-Sondersteine sowie auch modellunabhängigen Bauteilen wie Traufgitter, Standroste und Dunstrohre zum Standard.
Im September feiert das Unternehmen mit einem "Tag der offenen Tür" in Dieburg (Hessen) seine Jubiläen: 50 Jahre Dachstein-Produktion, 50 Jahre Finkenberger Pfanne und 25 Jahre Betriebsstätte Dieburg.
siehe auch:
- Nelskamp nutzt Schutzschirmverfahren zur Neuaufstellung ... und schließt ein Werk (26.4.2021)
- Monier, die neue Dachbaustoff-Gruppe (28.11.2007)
- Zehn Millionen "Longlife"-Dachsteine in fünf Jahren (6.8.2007)
- Eternit erweitert Dachstein-Sortiment (11.12.2005)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- Günstiger sanieren mit variablem Großflächenziegel D10 (3.4.2003)
siehe zudem:
- Dachpfannen und "andere Materialien" auf Baulinks