Baulinks -> Redaktion  || < älter 2004/0555 jünger > >>|  

Erwartungen der rheinland-pfälzischen Bauwirtschaft für 2004

(30.4.2004) Als Indiz für eine konjunkturelle Bodenbildung werten es die Bauwirtschaftsverbände Rheinland-Pfalz, dass das Abschmelzen der Auftragspolster insgesamt zum Jahresende 2003 zum Stillstand gekommen ist. Die Bauwirtschaft hat demnach Chancen, 2004 die konjunkturelle Talsohle zu erreichen. Allerdings sie in diesem Jahr noch kein positives Umsatzergebnis zu erzielen. Vielmehr erwarten die Bauwirtschaftsverbände Rheinland-Pfalz für das Gesamtjahr 2004 über alle Bausparten hinweg ein nochmaliges Absinken der Umsätze um 1 bis 2%.

Zu diesem Ergebnis werden die einzelnen Sektoren unterschiedlich beitragen:

Der Wohnungsbau kann - jedenfalls vorübergehend - auf ein Ende der Durststrecke hoffen. Insbesondere als Folge der Diskussion um die Eigenheimzulage sind die Baugenehmigungen für Wohnbauten im vergangenen Jahr angestiegen - in Rheinland-Pfalz um 20%. Dieser Zuwachs wird zu erhöhter Nachfrage führen und in 2004 - neben dem Bauen im Bestand, das mittlerweile mehr als 60% des Gesamtvolumens ausmacht - dem Eigenheimbau zusätzlichen Schub verleihen. Der Wohnungsbau wird danach im laufenden Jahr voraussichtlich um 1 bis 1,5% zulegen.

Der Wirtschaftsbau wird auch 2004 weiter zurückgehen; voraussichtlich um 3 bis 3,5% . Erst ein deutliches Anziehen der Gesamtkonjunktur, eine Fortsetzung der eingeleiteten Reformen und ein damit wieder einhergehender Vertrauensgewinn der Investoren in den Standort Deutschland könnten ab 2005 für neuen Schwung sorgen.

Die Entwicklung im öffentlichen Bau wird durch völlig unzureichende Investitionshaushalte bei Bund, Ländern und Kommunen geprägt.

Auf Bundesebene ist die Situation nach dem Mautdesaster trotz der zwischenzeitlichen Einigung mit Toll Collect wesentlich schlechter als ursprünglich angenommen. Nach der mittelfristigen Finanzplanung sollen die Investitionen von jährlich geplanten 9,5 Milliarden Euro bis 2008 auf 7,7 Milliarden Euro zurückgefahren werden. Bereits in diesem Jahr sollen sie um 670 Mio. Euro sinken.

Der eigentliche Skandal ist, dass in diesen Investitionsplanungen die Einnahmen aus der LKW-Maut schon enthalten sind. Bundesverkehrsminister Stolpe hatte ursprünglich noch verkündet, diese Mittel stünden für Infrastrukturinvestitionen zusätzlich zur Verfügung.

Auch Länder und Gemeinden werden 2004 erneut deutlich weniger für Baumaßnahmen ausgeben. Insbesondere für die kommunalen Investitionen ist nichts Gutes zu erwarten, nachdem die angekündigten Mehreinnahmen auf gerade einmal 1,5 Milliarden Euro zusammengeschmolzen sind und damit nicht ausreichen, um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen wieder herzustellen.

Für den öffentlichen Bau insgesamt erwarten die Bauwirtschaftsverbände Rheinland-Pfalz damit einen Umsatzrückgang zwischen 2% und 7%.

siehe auch:

zumeist jüngere Beiträge, die auf diesen verweisen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH