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Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW): Staat belastet Stromrechung immer stärker

(20.9.2004) "Die Strombranche ist kein Preistreiber, sondern ein Eintreiber für den Staat", erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW). Demnach beträgt der Staatsanteil an der Stromrechung eines Durchschnittshaushalts 2004 rund 20 Euro oder etwa 40 Prozent. Der reine Strompreis für die deutschen Haushalte sei 2004 immer noch 16 Prozent niedriger als zu Beginn des Wettbewerbs 1998. Rund 52 Euro zahle ein Drei-Personen-Musterhaushalt einschließlich staatlicher Steuern und Abgaben 2004 im Monat für Strom.

Staatsanteil fast verdoppelt

Im Jahr der Marktöffnung 1998 habe der Staatsanteil der Stromrechnung etwa 25 Prozent oder zwölf Euro ausgemacht. 2004 bestehe dagegen bereits ein wesentlicher Teil der Rechnung aus Konzessionsabgabe, Stromsteuer, Mehrwertsteuer, Abgaben nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz sowie dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG). "Die Stromversorger geben inzwischen von der Stromrechnung 40 Prozent an den Staat weiter", betonte Meller.

Zu Beginn des Jahres 2004 sei der Rechungsbetrag des Musterhaushaltes um zwei Euro oder fünf Prozent gestiegen. Die Abgabe nach dem EEG sei um 28 Prozent gestiegen, vor allem wegen des deutlichen Zubaus bei den Windenergieanlagen.

Energiemix mildert Preisrisiken

Weiterer Grund: gestiegene Kosten bei der Stromerzeugung. Brennstoffe wie Steinkohle und Gas seien deutlich teurer. Der hohe Ölpreis wirke sich hingegen kaum auf die Strompreise aus: Öl habe im Mix der Stromerzeugung einen Anteil von weniger als einem Prozent. "Ein vielfältiger Erzeugungsmix", so Meller, "ist die beste Vorsorge gegen hohe Preisausschläge".

Die Strompreise seien auch im Wettbewerb staatlich kontrolliert. Die Allgemeinen Stromtarife für Haushalte und Gewerbe genehmigten die
zuständigen Länderministerien. Die Sonderverträge für die Industrie unterlägen der Missbrauchsaufsicht durch die Kartellbehörden des Bundes und der Länder.

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