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BEE: "Begründung für Strompreiserhöhungen vorgeschoben und falsch!"

(2.1.2005) "Erneuerbare Energien haben nichts mit den Strompreiserhöhungen in Deutschland zu tun!" Dies stellt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) klar. BEE-Geschäftsführer Milan Nitzschke: "Bereits in den vergangenen zwei Jahren haben die deutschen Stromversorger von ihren Kunden etwa 500 Millionen Euro zuviel für Strom aus Erneuerbaren Energien kassiert. Wenn die aktuellen Preiserhöhungen für 2005 erneut mit der Einspeisung Erneuerbarer Energien begründet werden, ist das eine ganz dreiste Verkaufslüge."

Von Hamburg bis München begründen Stromversorger ihre teilweise kräftigen Preiserhöhungen aktuell unter anderem wieder mit der Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien, also aus Wind, Wasser, Sonne, Bioenergie und Erdwärme. Nitzschke: "Das war schon in den letzten Jahren vorgeschoben und hat zu einem erheblichen Rufschaden der Erneuerbaren Energien geführt. Tatsächlich stärken die Konzerne mit den Preiserhöhungen nur ihre Gewinne. Gleichzeitig versuchen sie, sich mit Negativpropaganda die unliebsame Konkurrenz der sauber erzeugten Energie vom Leib zu halten."

Richtig sei, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland weiter voran gehe. Jedoch: "Die Menge von sauberem Strom steigt - nicht aber die Kosten!", so der BEE.

Entscheidend für Mehrkosten der Verbraucher sei die Differenz zwischen der Vergütung des Erneuerbare-Energien-Stromes und dem Preis für Strom aus Kohle, Gas und Uran. Nitzschke: "Die Kostendifferenz sinkt stetig. Während die Preise für herkömmlichen Strom steigen, sind für Erneuerbare Energien per Gesetz sinkende Vergütungen vorgeschrieben. Heute stammt von jeder Kilowattstunde, die in Deutschland aus der Steckdose kommt, knapp ein Zehntel aus Erneuerbaren Energien. Dennoch liegen die sogenannten Mehrkosten für die Verbraucher unter einem halben Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Der Gesamtstrompreis für Tarifkunden liegt bei etwa 20 Cent pro Kilowattstunde."

Wenn 2005 die deutschen Energieversorger wie schon im gesamten Jahr 2004 deutlich mehr als einen halben Cent bei den Kunden für Strom aus Erneuerbaren Energien abrechnen sei das ein Fall für Verbraucherschutz und Gesetzgeber. Nitzschke: "Bisher wird dieser Bereich weder von der Strompreisaufsicht noch den Kartellbehörden beaufsichtigt. Solange hier keine Transparenz und Kontrolle eingeführt werden, können die Energieversorger ihre Kunden weiter abzocken und die Schuld auf die Erneuerbaren Energien schieben."

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