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Solarenergie, Brennholz und Biomasse sind weiter auf dem Vormarsch

(26.3.2004) Die vergleichsweise hohen Verbraucherpreise für Öl und Gas sowie eine gezielte staatliche Förderung regenerativer Energien eröffnen der Landwirtschaft neue Ertragsquellen. Langfristige Prognosen gehen von einem wachsenden Anteil von Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik an der Stromerzeugung aus. Moderne Feuerstätten sorgen zudem für eine wachsende Nachfrage nach Brennholz.

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Während der Primärenergieverbrauch in Deutschland im Jahre 2003 mit rund 489 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant blieb, konnten Sonne, Wind und Biomasse ihren Anteil weiter ausbauen. Lediglich die Wasserkraft verzeichnete aufgrund der extremen Trockenheit des vergangenen Jahres einen Rückgang. Nach wie vor ist Mineralöl mit einem Anteil von 36,4 Prozent der wichtigste Energielieferant. Es folgen Erdgas (22,5 Prozent), Steinkohle (13,7), Kernenergie (12,6) und Braunkohle mit 11,4 Prozent. Erneuerbare Energiequellen sind aber inzwischen mit mehr als drei Prozent am Primärenergieverbrauch und zu acht Prozent an der Bruttostromerzeugung beteiligt. Diese Zahlen präsentierte jetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Aus deutschen Landen: Brennholz und Strom vom Bauernhof

Landwirtschaftliche Betriebe treten vor diesem Hintergrund zunehmend nicht nur als Abnehmer, sondern auch als Erzeuger von Energie auf. Die Politik zur Reduktion von CO₂-Emissionen hat hier der Landwirtschaft eine große Bandbreite zusätzlicher Geschäftsfelder eröffnet. Je nach Betriebsgröße und Lage lohnt es, die Produktion von Brennstoffen aus Biomasse zu intensivieren oder auf die Stromgewinnung aus Biogas, Solarzellen oder Windkraftanlagen zu setzen, um den daraus gewonnenen Strom für den Eigenverbrauch zu nutzen oder zu gesetzlich garantierten Festpreisen ins öffentliche Netz einzuspeisen. Insbesondere das zum 1. Januar 2004 in Kraft getretene Solarstrom-Vorschaltgesetz wird hier für weitere Impulse sorgen.

Nach einer Energieprognose der Esso AG wird sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix bis zum Jahr 2020 auf dann rund sieben Prozent mehr als verdoppeln. Dabei werden fossile Brennstoffe zunehmend durch nachwachsende Produkte ersetzt. So reduzierte sich beispielsweise schon im letzten Jahr - trotz einer weiteren Zunahme des Bestandes von Diesel-Fahrzeugen - der Absatz von Dieselkraftstoff um zwei Prozent. Ursache dafür war neben der konjunkturbedingt schwachen Entwicklung im Güterverkehr auch die Substitution durch Bio-Diesel.

Nicht zuletzt führt auch die wachsende Zahl moderner Feuerstätten hier zu Lande seit Jahren zu einer steigenden Nachfrage nach Kamin- und Brennholz. Im letzten Jahr wurden in deutschen Heizkaminen, Kamin- und Kachelöfen sowie den offenen Kaminen mehr als 12,8 Mio. Tonnen Holz verfeuert.

Fokus Holz

Problematisch mit Blick auf den Umweltschutz sind hier allerdings die zum Teil eher diffusen Beschaffungsquellen. Bei Abfall- und Abrissholz ist oft nicht sichergestellt, dass es sich um naturbelassenes Holz handelt und dass keine unerwünschten Giftstoffe oder sogar Dioxine freigesetzt werden. Es bleibt daher für alle Beteiligten im Festbrennstoffgeschäft eine wichtige Aufgabe, den Verbraucher über das umweltgerechte Heizen aufzuklären. Nicht nur im ländlichen Raum bieten sich dadurch weitere Potenziale für die Vermarktung des nachwachsenden Rohstoffangebotes der Holzwirtschaft und damit auch für die vielen landwirtschaftlichen Betriebe mit Waldflächen.

Den Markt für gekaufte Festbrennstoffe dominieren nach wie vor die Braunkohlenbriketts. Sie erzielten im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 57 Prozent. Doch auch hier sind Holzprodukte weiter auf dem Vormarsch. Neben dem unbehandelten Kaminholz, das einen Anteil von 27 Prozent erzielte, finden Holzbriketts (sechs) und Holzpellets (drei Prozent) immer mehr Abnehmer. Große Anbieter wie die Raiffeisen-Organisation setzen daher weiterhin auf ein Komplettsortiment, das neben fossilen Energieträgern auch nachwachsende Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft umfasst.

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