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geneigtes Dach: Pfettendach vs. Sparrendach

Beim Pfettendach werden die Dachlasten nicht nur von den Außenwänden aufgenommen, sondern auch über Längsträger (z.B. Mittel- und Firstpfetten), Pfosten und Streben auf tragende Bauteile im Gebäudeinnern abgetragen. Pfettendächer können über beliebig geformten und bemessenen Grundrissen errichtet werden. Sparrenauswechslungen sind leicht möglich. Bei ausgebauten Dachgeschossen muß die Anordnung von Pfosten und Streben in der Grundrißgestaltung berücksichtigt werden.

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Das Bild zeigt eine Reihe von Pfettendachformen in schematischer Darstellung. Es zeigt einfache Konstruktionen mit freigespannten oder abgestützten Pfetten. Pfettendächer, die steiler als 40° sind oder deren Sparren länger als 7m sind, sollten durch zusätzliche Streben gegen Windkräfte abgesichert werden. Wenn Decken die durch Stiele übertragenen Dachlasten nicht aufnehmen können, werden mit Hilfe von Streben Sprengwerke gebildet. Bei Pfettendächern mit liegendem Stuhl übernehmen die Stuhlsäulen (schräg liegende Pfosten) gleichzeitig die Aufgabe der Streben.

Sparrendächer bilden einen stützenfreien Dachraum und erleichtern die Nutzung von Dachgeschossen. Beim Sparrendach bilden zwei Sparren mit einem Deckenbalken oder dem dazugehörigen Streifen einer Massivdecke ein unverschiebliches Dreieck ("Gespärre"):

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Sparrendach auf ... Holzbalkendecke Betondecke

Die gesamte Dachlast wird - ohne die Decke wie üblich vertikal zu belasten - auf die Außenwände übertragen. Decke oder Deckenbalken werden allerdings immens auf Zug beansprucht: Das Dachdreieck "drückt" die Fußpunkte / Traufpunkte nach außen, was von der Statik entsprechend berücksichtigt werden muß. Auch größere Öffnungen in der Dachgeschoßdecke erfordern daher besondere konstruktive Aufwendungen. Ebenso sind größere Öffnungen in der Dachfläche für Dachfenster oder Gauben zu vermeiden. Dabei sollte möglichst nur ein Gespärre "ausgewechselt" werden:


In Längsrichtung eines Sparrendaches muß die Standfestigkeit der Gespärre durch "Windrispen" gewährleistet werden, die schräg unter die Sparren genagelt werden. Es ist auch möglich, die Wirkung der Windrispen durch eine aussteifende Verschalung zu erzielen

Bei größeren Gebäudetiefen, d.h. bei Sparrenlängen über etwa 4,50 m, sind die Sparren gegen Durchbiegen zu sichern. Das geschieht durch Einfügen eines Kehlbalkens, der ähnlich wie ein Spannriegel wirkt und je zwei Sparren gegeneinander abstützt. Der Kehlbalken liegt am besten in der Mitte des Sparrens, wo die Durchbiegung am größten ist. Bei ausgebautem Dachgeschoß wird die Lage der Kehlbalken aber durch die Höhe der Dachgeschoßräume bestimmt. Das über dem Kehlbalken liegende Sparrenende kann bis 3,50 m lang werden, da die gegenüberliegenden Sparren sich im First gegenseitig stützen. Wird das obere Sparrenende länger als 3,50 m, so ist eine zweite Kehlbalkenlage anzuordnen. Die untere Kehlbalkenlage kann durch lotrechte schwache Stiele (6/6 bis 8/8) unter jedem Sparren ergänzt werden. Es entsteht so das sehr wirtschaftliche dreifach ausgesteifte Kehlbalkendach.

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