Wanddurchführung von Rauchgasleitungen durch brennbare Baustoffe
(23.8.2006) Rauchgasleitungen und brennbare Wandbaustoffe, wie sie etwa im Fertighaus- und Holzhausbau bzw. beim Einsatz von Holzrahmen- oder Holzständerbauweise verwendet werden, brauchen einen sicheren Abstand zueinander. Schiedel hat mit "Ignis Protect" jetzt ein Komplettelement zur sicheren Wanddurchführung von Abgasleitungen vorgestellt:
Die Musterfeuerungsverordnung, die Feuerungsverordnungen der Länder, und die DIN V 18160-1:2006.01 bestimmen den Abstand zwischen der Abgasleitung und dem Verbindungsstück zu brennbaren Bauteilen mit umlaufend mindestens 20 cm. Dieser Bereich muss ständig belüftet sein oder ist mit nichtbrennbaren formbeständigen Baustoffen mit geringer Wärmeleitfähigkeit auszufüllen. Geringere Abstände sind nur dann möglich, wenn die Oberflächentemperaturen an den angrenzenden Bauteilen bei maximalen Anwendungstemperaturen 85°C und bei Rußbrand 100°C nicht überschreiten.
Ungenauigkeiten in der handwerklichen Ausführung und die individuellen Produkteigenschaften des Wandbaustoffs können dazu führen, dass die genannten maximalen Oberflächentemperaturen bereits bei normgerechtem Abstand überschritten werden. Um dieser Gefahr wirksam zu begegnen und gleichzeitig den Bauablauf an dieser Stelle zu beschleunigen wurde Ignis Protect entwickelt.
Es handelt sich dabei um ein monolithisches Komplettbauteil aus zwei Mineralwollelagen (Rohdichte 120 kg/m³, Baustoffklasse A1 nach DIN 4102). Die Innenseite besitzt eine Aluminiumkaschierung, die Außenseite ist als Tragschicht für den Außenputz ausgebildet. Das Standardmaß beträgt 565 mm (Breite), 700 mm (Höhe) und die Dicke kann im 50 mm-Rastermaß von 150 bis 400 mm geliefert werden. Die Breite entspricht dem Standard-Rastermaß bei Holzständerwänden, so dass Ignis Protect durch Einbau eines Wechsels problemlos eingebaut und nachgerüstet werden kann. Die variable Bauteildicke ermöglicht eine individuelle Anpassung an unterschiedliche Wandaufbauten und bietet so ein durchgehendes Bauteil, das aufgrund der geometrischen Ausbildung der Fugen und des neu entwickelten Klebeverfahrens größtmögliche Sicherheit gegen durchgehende offene Fugen zwischen Verbindungsstück und angrenzenden brennbaren Bauteilen verspricht.
Das vorgezogene Mineralfaserinnenrohr schützt die angrenzenden Oberflächenbekleidungen (wie z.B. Gipskartonplatten) vor den hohen Oberflächentemperaturen. Zur individuellen Anpassung an die verschiedenen Verbindungsstück-Durchmesser an das Innenrohr dienen eingelegte herausnehmbare Pass-Stücke aus Mineralfaser.
siehe auch:
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siehe zudem:
- Abgasanlagen, Trockenbau und Brandschutz auf Baulinks