Baustoffliste von TÜV Rheinland mit schadstoffarmen Baustoffen
(10.12.2007) Renovieren verschönert die Wohnung und bringt frischen Wind in die eigenen vier Wände. Aber was viele nicht wissen:
- ausdünstende Wandfarben,
- Lösungsmittel mit Weichmachern,
- chemiebehandelte Teppichböden oder
- mit PVC geschäumte Raufasertapeten
... geben häufig gesundheitsschädliche Dämpfe ab, die besonders Allergikern zu schaffen machen. Kopfschmerzen, tränende Augen oder juckende Haut sind die Folgen. Deshalb sollte der Hobby-Handwerker beim Renovieren auf jeden Fall schadstoffarme Materialien verwenden. "Die Heimwerker können sich beim Einkauf gut an der Baustoffliste von TÜV Rheinland orientieren", rät Dr. Karl Sander von TÜV Rheinland. "Alle Baustoffe auf dieser Liste sind schadstoffarm. Dazu zählen Farben, Lacke, Putze, Tapetenkleber und Dämmstoffe. Das bedeutet, die gemessenen Schadstoffwerte liegen deutlich unter der gesetzlichen Norm." Damit ist ein schadstoffarmes Raumklima garantiert.

"Im Schlaf- und Kinderzimmer müssen die Heimwerker besonders aufpassen", erklärt Dr. Sander. "denn während des Schlafs wirken Schadstoffe aufgrund des abgesenkten Stoffwechsels besonders intensiv." Deshalb: Fenster auf! Denn mehrmaliges Stoßlüften von je fünf bis zehn Minuten täglich sorgt für ein gutes Raumklima und hilft, die Luftfeuchtigkeit möglichst unter 60 Prozent zu halten. Das beugt zusätzlich Schimmelpilzen vor. Aber auch bei vermeintlich schadstoffarmen Produkten ist Vorsicht geboten. "Lösungsmittelfreie Farben können Stoffe enthalten, die ausdünsten und schwarze Ablagerungen auf Wänden, Möbeln und Decken hinterlassen", weiß Dr. Sander. Dieser so genannte Fogging-Effekt tritt oft erst nach einiger Zeit auf. Er schadet zwar nicht der Gesundheit, wirkt sich aber negativ auf die Wohnqualität aus.
Generell gilt: schadstoffarmes Renovieren muss nicht teuer sein.
"Eine unschädliche Raufasertapete beispielsweise kostet nicht mehr als eine Tapete mit Weichmacher", so Dr. Sander. Dabei ist der Unterschied groß. Denn wer mit schadstofffreien Materialien Decke, Wände und Böden verschönert, kann auch in der frisch gestrichenen Wohnung unbeschwert durchatmen.
siehe auch für weitere Informationen:
- Schadstoffe im Baubestand - erkennen und richtig reagieren (25.4.2016)
- Smell Intensity Level - SmILe: Geruchsintensität einen Namen geben (20.9.2015)
- Neueinstufung von Formaldehyd (27.8.2015)
- „Schadstoffe in Innenräumen und an Gebäuden“ vom Gesamtverband Schadstoffsanierung (8.10.2014)
- TÜV Rheinland aktualisiert Baustoffliste mit nunmehr über 600 unbedenklichen Produkten (14.9.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Materialdaten - auch obsolete - für die Gebäudesanierung online (11.12.2007)
- Natürlich gegen Schimmel (11.12.2007)
- Biophysikalisch gegen Schimmelpilz (11.12.2007)
- PCB-belastete Räume sanieren (11.12.2007)
- VPB rät: Bei Gesundheitsbeschwerden Haus untersuchen lassen! (29.7.2007)
- Ratgeber: Feuchtigkeit und Schimmelpilz in Wohnräumen (11.4.2007)
- Neue DIN-Norm zur Dioxinproblematik im Innenraum (3.3.2007)
- VPB stellt Leitfaden zur Sanierung von Siedlungshäusern vor (14.1.2007)
- Bauprodukte: Schadstoffe und Gerüche vermeiden - neue Forschungsergebnisse (27.12.2006)
- Nach dem Renovieren: Die Nase meldet nicht alle Schadstoffe (22.11.2006)
- Chemie am Bau: Polymere, Photokatalysatoren und andere Finessen (15.10.2006)
- natureplus: Altlasten im Altbau - Grundsanierung tut Not (8.9.2006)
- Nanopartikelgefahr? Mögliche Gefahren durch Nanotechnologie werden untersucht (17.8.2006)
- natureplus fordert besseren Schutz vor Formaldehyd (16.8.2006)
- 30 Jahre nach Seveso - Sicherheitsstandards von Industrieanlagen weiter unzureichend (9.7.2006)
- Chemie hilft, Bauprodukte zu verbessern (28.9.2005)
siehe zudem:
- Wandfarben, Wandbekleidung, Wärmedämmung, Trockenausbau, Bodenbeläge, Teppichboden, elastische Bodenbeläge, Parkett, Laminat, Verlegewerkstoffe, Raumlufttechnik und Bauchemie auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Baubiologie, Bauchemie, Bauen bei Amazon