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FAQ Heizölkauf

(8.11.2008) Der Heizölpreis ist deutlich gefallen und die Heizsaison steht vor der Tür - zwei gute Gründe, um den vielerorts leeren Tank mit Heizöl zu füllen. Vor dem Kauf stellen sich jedoch so einige Fragen, auf die hier der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte (VEH) Antworten gibt:

Warum sinkt der Heizölpreis nicht so stark wie der Rohölpreis?

Rohöl wird in Dollar gehandelt, Heizöl in Euro. Etwa zeitgleich mit dem Sinken der Rohölpreise ist der bisher sehr schwache Dollar gegenüber dem Euro wieder stärker geworden. Dadurch wird ein Teil des Rohöl-Preisverfalls geschluckt. Umgekehrt hat vorher der sehr starke Euro die hohen Ölpreise für Heizölkunden abgefedert. Hinzu kommt, dass sich die stark anziehende Nachfrage aufgrund des bevorstehenden Winter naturgemäß auf den Heizölpreis auswirkt.

Energiepreisentwicklung in Deutschland (von Solar Promotion GmbH)

Sammelbestellung - ja oder nein?

Sammelbestellungen sind aufgrund der größeren Bestellmenge meist etwas günstiger, hier ist jedoch Vorsicht geboten: "Der Besteller haftet für alle und läuft Gefahr, auch noch die Lieferung eines Mitbestellers bezahlen zu müssen, falls der seine Rechnung nicht begleicht.", sagt Hans-Jürgen Funke, VEH-Geschäftsführer. Das macht den geringen Preisvorteil kaum wett. Wer eine sichere Lieferung und individuelle Beratung beispielsweise zu Liefermenge und Produktauswahl wünscht, ist bei seinem Stammhändler am besten aufgehoben.

1000, 3000 oder mehr - wie viel Liter sollten getankt werden?

Je größere Mengen geordert werden, desto günstiger ist der Preis. Bei einem Liter-Preis von 89 Cent für Premium-Heizöl kosten 3000 Liter jedoch 2670 Euro - kaum ein Haushalt bezahlt das aus der Portokasse. "Wir raten Verbrauchern, den gegenwärtigen Tankstand zu überprüfen und sich dann mit einer Menge zu bevorraten, die für den kommenden Winter reicht", legt Funke nahe. Wenn der Preis dann weiter sinkt, könne nochmals nachgetankt werden.

Warum dauert die Lieferung teilweise bis zu sechs Wochen?

Sinkende Heizöl-Preise und die ersten kalten Tage haben die Nachfrage sprunghaft ansteigen lassen. Vielerorts sind die Tanks leer, der Winter 2007 war mild und die Rekordpreise seit Jahresanfang machten keine Lust auf Bevorratung. "Unsere Tankwagen sind rund um die Uhr im Einsatz, aber die Fahrer dürfen nur eine begrenzte Zeit am Tag ausliefern", erklärt Funke die längeren Lieferzeiten. Normalerweise bekommt der Kunde sein Heizöl innerhalb von drei bis sieben Tagen geliefert, momentan müssen Lieferzeiten zwischen drei und sechs Wochen einkalkuliert werden. "Wer allerdings gar kein Öl mehr hat, der kann von seinem Händler mit einer Schnelllieferung versorgt werden", ergänzt Hans-Jürgen Funke. Garantiert ist in jedem Fall der Preis zum Bestellzeitpunkt: "Egal ob die Preise zum Lieferzeitpunkt gestiegen oder gefallen sind, es gilt der bei der Bestellung vereinbarte Preis." (Mehr dazu im Beitrag "Heizölpreis zum Bestellzeitpunkt ist verbindlich" vom 8.11.2008.)


Welche Heizöl-Sorte ist die richtige?

Zur Wahl stehen drei Heizöl-Sorten: Neben dem Standard-Heizöl gibt es das Super- bzw. Premium-Heizöl. Diesem werden bestimmte Additiva zugesetzt, die für eine höhere Lagerstabilität und Frostschutz, aber auch für Geruchsminderung sorgen und die Rußbildung reduzieren. Dadurch wird um fünf bis zehn Prozent weniger Brennstoff verbraucht und der Mehrpreis von 1,5 Cent schnell wettgemacht. Das Produkt mit der saubersten und effizientesten Verbrennung ist schwefelarmes Heizöl, da es nur maximal 50 ppm (0,005 %) Schwefel enthalten darf. Die Mehrkosten zum Standard liegen hier bisher bei etwa fünf bis sechs Cent pro Liter. Ab 2009 wird schwefelarmes Heizöl steuerlich um 1,5 Cent begünstigt, so dass sich der Preisabstand verringern wird.

siehe auch für weitere Informationen:

  • VEH - Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e.V.
    Neutralitäts-Check: Der Verband vertritt die Interessen von vorwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen, die sich auf den Vertrieb von leichtem Heizöl konzentrieren. Allerdings ist die Branche keineswegs homogen strukturiert, sondern es werden zunehmend weitere Produkte bzw. Dienstleistungen angeboten: Kohleprodukte bzw. feste Brennstoffe allgemein, Kraftstoffe, Schmierstoffe, Technische Gase, vereinzelt auch Strom und zukünftig, nach erfolgter Liberalisierung der Energiemärkte möglicherweise auch Erdgas.

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