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Heizölpreis zum Bestellzeitpunkt ist verbindlich

<!---->(8.11.2008) Finanzkrise und Rezessionsangst lösen im Markt heftige Bewegung aus. Jede Nachricht hinterlässt unmittelbar ihre Spuren und sorgt für steigende oder fallende Rohölpreise. So lässt die Meldung, dass die OPEC ihre Förderquoten voraussichtlich reduziert, die Preise steigen, die Veröffentlichung gewachsener US-Ölbestände lässt die Preise nachgeben.

Für den Verbraucher bedeutet dies, dass auch der Heizölpreis starken Schwankungen unterliegt. "Der Preis springt im Moment wie selten zuvor. Wer heute anfragt und morgen bestellt, muss dann bereits mit einem anderen Preis rechnen", sagt Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte e.V. (VEH) und Vertreter von rund 700 Brennstoffhändlern in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen. Zwar schwankt der Preis oft nur um wenige Cent, bei Bestellmengen zwischen 3.000 und bis zu 6.000 Litern führen aber schon geringe Preisunterschiede zu erheblich anderen Beträgen.

Unter Ölheizungsbesitzern sorgen die Preisschwankungen für Unmut: Wer beispielsweise vor drei Wochen seine Bestellung aufgegeben hat, zahlt bei der heutigen Lieferung den damals vereinbarten Preis, was rund 10 Cent mehr für den Liter Heizöl (bei Abnahme einer 3.000 Liter-Partie Premium-Heizöl) im Vergleich zum aktuellen Preis entspricht. "Ich verstehe den Ärger der Kunden sehr gut", betont Funke, "aber der einmal geschlossene Kaufvertrag kann nicht rückgängig gemacht werden." Schließlich ordern die Händler noch am Tag der Bestellung das Heizöl bei einem Mineralölgroßhandel und müssen den Brennstoff ebenso zu dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Preis einkaufen.

Die Preisverbindlichkeit beruht auf einer gesetzlichen Grundlage: Laut dem Urteil des Landgerichts Duisburg (6 O 408/06) sind Heizöl-Bestellungen vom 14-tägigen Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen ausgeschlossen und einmal vereinbarte Lieferverträge verbindlich. Ein nachträglicher Rücktritt vom Kauf ist somit nicht möglich. Funke weist darauf hin, dass diese Regelung den Verbrauchern bei steigenden Preisen aber auch zugute kommt: "Egal ob der Preis für Heizöl fällt oder steigt, es gilt der Preis zum Bestellzeitpunkt."

Heizölkäufer sollten aus diesem Grund die Preisentwicklung im Auge behalten und sich die aktuell günstigen Preise zumindest mit dem Tanken von Teilmengen sichern. "Wenn die Preise dann noch weiter fallen, kann man erneut nachtanken", so Funke.

siehe auch für weitere Informationen:

  • VEH - Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e.V.
    Neutralitäts-Check: Der Verband vertritt die Interessen von vorwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen, die sich auf den Vertrieb von leichtem Heizöl konzentrieren. Allerdings ist die Branche keineswegs homogen strukturiert, sondern es werden zunehmend weitere Produkte bzw. Dienstleistungen angeboten: Kohleprodukte bzw. feste Brennstoffe allgemein, Kraftstoffe, Schmierstoffe, Technische Gase, vereinzelt auch Strom und zukünftig, nach erfolgter Liberalisierung der Energiemärkte möglicherweise auch Erdgas.

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