Märchenhaft: Bibliothek mit 14 Zonen-Blendschutzsteuerung
(15.2.2010) Im Bezirk Mitte zwischen Bahnhof Friedrichstraße und der Museumsinsel erhebt sich die neue Zentralbibliothek der Humboldt-Universität in imposanter Bauweise (siehe Bild und Bing-Maps.Vogelperspektive und/oder Google-Maps). Der Architekt Max Dudler hat damit eine monumentale Lese- und Arbeitswelt im Herzen Berlins geschaffen. Lesesäle, Arbeitsräume und Büros sind mit automatisch betriebenen Screen-Behängen ausgestattet, um optimale Licht- und Sichtverhältnisse zu gewährleisten.
Ganz im Gegensatz zum verspielten und verwinkelten Hexenhäuschen, das die Brüder Grimm im Märchen beschreiben, ist das Jacob-und Wilhelm-Grimm-Zentrum - so der offizielle Name der neuen Bibliothek - ein Gebäude mit kubischer Klarheit und Strenge. Nichts unterbricht die Optik der Außenfassade aus hellem Jurakalkstein.
Herzstück im Inneren der Bibliothek ist der zentrale Lesesaal - eine Terrassenlandschaft, die sich zu zwei Seiten über vier Stufen emporschwingt. Alles in allem scheint der Lesesaal mit seiner Wandverkleidung aus Kirschholz eher etwas dunkel geraten, wäre da nicht das gläserne Dach. Es lässt natürliches Licht nach unten dringen, erhellt den Raum und verleiht ihm dadurch eine warme Atmosphäre.
Nachteile in Sachen Sicht ergeben sich allerdings, wenn das Arbeitsmittel Computer ins Spiel kommt. Von 500 der insgesamt 1.250 öffentlichen Arbeitsplätze in der neuen Bibliothek können Nutzer per Wireless LAN im Internet weitere Wissensquellen anzapfen und ihre Rechercheergebnisse direkt ins Laptop eingeben. Je nach Einfallwinkel und Intensität des Tageslichts entstehen dabei Reflexionen, Spiegelungen und Blendungen auf dem Bildschirm. Um das zu verhindern, sind die Dachöffnungen mit motorisierten Horizontalscreens ausgestattet. Sie werden bei zu hohem Lichteinfall mit einem Sensor aktiviert und fahren dann automatisch in eine Sonnenschutzposition.

Intelligente Sonnenschutzsteuerung mit Bussystem
Für die effektive Vernetzung der Sonnenschutz-relevanten Elemente im Grimm-Zentrum ist ein spezielles Bussystem des Herstellers Somfy verantwortlich: animeo IB+. Da an den einzelnen Gebäudeseiten unterschiedliche Einflussfaktoren wie Sonne, Wind und Regen auf die Behänge wirken, ist die Fassade in insgesamt 14 Zonen gegliedert. Sie lassen sich bei Impuls der außenliegenden Wetterstation individuell ansteuern. So reagieren sowohl die Horizontalbehänge der Dachverglasung als auch die Verschattungen an den Fenstern auf Sonneneinstrahlung, Windentwicklung und Feuchtigkeit - aber eben nur jene Bereiche, die von diesen Faktoren betroffen sind. Das schützt die Screens vor Beschädigung und ermöglicht gleichzeitig optimale Sichtverhältnisse für die Raumnutzer - unabhängig davon, in welchem Gebäudeteil sie sich befinden.
Daten und Fakten zum Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Berlin
- Bauherr: Humboldt-Universität zu Berlin
- Architekt: Max Dudler, Berlin/Zürich/Frankfurt
- Neubauanlass: Zusammenlegung der Zentralbibliothek mit 12 Zweig- und Teilbibliotheken
- Bauzeit: 2006 bis 2009
- Hauptnutzfläche: 20.296 m²
- Investitionsvolumen: 75,5 Millionen Euro
- Elektroplanung: ZWP Ingenieur-AG, Berlin
Weitere
Informationen zur Fassadensteuerung (z.B. in Anlehnung an das
Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum) können per
E-Mail an Somfy angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Sonnenschutzsteuerung, Gebäudeautomation, Rollladen, Raffstore, innenliegender Sonnenschutz, Markisen, Klimatechnik, Lüftung und Raumlufttechnik bei Baulinks
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