Studie: Selbstversorgung mit Solarstrom und SolarÂwärme bietet wachsendes Sparpotenzial
(6.5.2012;
Woche
der Sonne) Mit Solarstrom und SolarÂwärme können HaushalÂte einen erheblichen Teil ihres
EnergieÂverbrauchs selbst produzieren. Wie eine aktuelle Studie des Ingenieurbüros für neue Energien (IfnE) ergab, kann ein
durchÂschnittlicher Vier-Personen-Haushalt derzeit auf Jahressicht bis zu 40%
seines Strombedarfs über die eigene Solaranlage decken. SolarthermieÂanlagen
können zudem zwischen 8 und 60% der benötigten Wärme für Warmwasser und Heizung liefern. Laut Studie hat selbst
erzeugte und genutzte Solarenergie für den erwähnten Haushalt aktuell ein SparpotenÂzial
von 220 bis 300 Euro pro Jahr. Und bis 2020 könne sich nach derzeitigem Stand dieser Vorteil auf jährlich 640 bis 990 Euro verbessern. Im Vergleich zur fossilen
EnerÂgieerzeugung vermeiden Bewohner von Einfamilienhäusern (Neubau nach EneV
2009) mit Solartechnik zudem jährlich rund 4 Tonnen CO₂.
Eigenverbrauch von Solarstrom
Die IfnE-Studie beleuchtet auch die Möglichkeiten zum EigenverÂbrauch von Solarstrom vor dem Hintergrund der aktuell geplanten Änderung der Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Zur Erinnerung: Wer seit 1. April 2012 eine PV-Anlage neu in Betrieb genommen hat, wird laut der Âten Neuregelung rückwirkend nicht mehr für 100% des ins Netz eingespeisten Solarstroms eine Vergütung erhalten, sondern ist stattdessen aufgefordert, einen bestimmten Anteil selbst zu verbrauchen oder zu vermarkten. Dies betrifft vor allem auch private Betreiber von PV-Anlagen auf dem Hausdach. Da die Vermarktung des SolarÂstroms für private Betreiber kleinerer Dachanlagen in der Regel zu aufwändig sei, stelle die Regelung de facto eine Verpflichtung zum Eigenverbrauch dar, stellt die Studie fest - siehe auch Beitrag "Update: Neue und geänderte Förderungen ab dem 1. April" vom 1.4.2012.
Derzeit speist die Mehrheit der Besitzer von PV-Anlagen den erzeugten Solarstrom komplett ins öffentliche Netz ein. Neben der Einspeisung gewinnt der Direktverbrauch des Solarstroms im eigenen Haushalt nun mehr aber an Bedeutung für die Refinanzierung der Anlageninvestition: Angesichts ...
- steigender Haushaltsstrompreise,
- einer stetig sinkenden Einspeisevergütung und
- fallender Anschaffungskosten für SolarÂstromanlagen
... wächst die Sparrendite. So kann ein Vier-Personen-Haushalt, der einen Teil des Solarstroms direkt verbraucht, im Vergleich zur Einspeisung bereits heute einen finanziellen Vorteil von jährlich etwa 30 Euro erzielen. Bis 2020 wird dieses SparÂpotenzial voraussichtlich auf bis zu 150 Euro pro Jahr steigen, prognostiziert die StuÂdie. Hinzu kommen die Einnahmen durch die Einspeisevergütung.
Die Erzeugung von Solarwärme mit einer Solarthermieanlage erhöhe diesen finanziellen Nutzen noch durch eingesparte Kosten für fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas: Dies ermögliche Einsparungen aktuell ...
- bei Altbauten in Höhe von bis zu 270 Euro im Jahr (2020: bis 490 Euro) und
- bei Neubauten bis 190 Euro (2020: bis 840 Euro).
"Der Einstieg in die Solarenergie lohnt sich für Verbraucher nach wie vor", betonte Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Wer mit Photovoltaik und Solarthermie Strom und Wärme erzeugt, kann seine EnerÂgiekosten erheblich senken", sagte Sieverding.
Mehr Solarstrom und Solarwärme im Haushalt nutzen
Die IfnE-Studie nennt konkrete Maßnahmen, wie Verbraucher einen mögÂlichst hohen Anteil ihres Energiebedarfs mit eigenem Solarstrom und eigener Solarwärme decken könÂnen:
- Im Fall des Solarstroms lässt sich ein höherer Deckungsgrad zum Beispiel durch die Anpassung der Betriebszeiten von Waschmaschine, Trockner oder Spülmaschine an die Sonnenstunden erreichen: Wer solche elektrischen Geräte vor allem tagsüber nutzt, kann mehr Solarstrom verbrauchen. Hinweise für eine passgenaue AbÂstimmung von Solarstromproduktion und Verbrauch können ein elektronisches SteuÂerungssystem oder ein "intelligenter Zähler" (Smart Meter) liefern.
- Bei der Solarthermie können eine optimierte Gebäudedämmung, ein größerer WärmeÂspeicher, eine optimale Abstimmung des Heizsystems sowie einfache Maßnahmen wie die Anpassung der Heiztemperatur an die Nutzungszeiten von Räumen und gezieltes Lüften helfen, einen höheren Anteil des Wärmebedarfs solar zu erzeugen. Das für die Wasch- oder die Spülmaschine benötigte Warmwasser kann ebenfalls über die SolarÂthermieanlage bereitgestellt werden. Je nach Gebäudetyp sollten Haushalte mit Hilfe solcher Maßnahmen mehr als 60% ihres Bedarfs an Heizwärme und Warmwasser mit Solarthermie decken können.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Woche der Sonne (4.-13.5.2012)
- IfnE - Ingenieurbüro für neue Energien
- Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber: StromCheck express
- Förderratgeber von co2online
- Fördermitteldatenbank von fe.bis
- KfW-Programm „Erneuerbare Energien Speicher“ stößt auf lebhafte Nachfrage (7.7.2013)
- Förderprogramm für Solarstromspeicher ab Mai 2013 (22.4.2013)
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- Conergy stellt "Sonnenspeicher" vor (20.6.2011)
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siehe zudem:
- Solarstromspeicher, Wasserspeicher, Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen, Pelletheizung, Wasserspeicher und erneuerbare Energien auf Baulinks
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