EU-Kommission zum Weltwassertag und zur Zukunft der Wasserversorgung
(22.3.2013; Weltwassertag) „Wasser ist so lebensnotwendig wie die Luft, die wir atmen. Die Bevölkerung unseres Planeten wird bis Mitte dieses Jahrhunderts voraussichtlich auf mehr als 9 Milliarden Menschen anwachsen. Ohne eine maßgebliche Effizienzsteigerung werden wir spätestens im Jahr 2030 40 Prozent mehr Wasser benötigen als wir zur Verfügung haben,“ so beschrieben EU-Umweltkommissar Janez Potocnik, EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs und EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier am Vortag des Weltwassertages 2013 die aktuelle Situation rund ums Wasser.
Mehr als 780 Millionen Menschen haben aktuell keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und mehr als 4.000 Kinder unter fünf Jahren sterben jeden Tag an Krankheiten, die mit dem fehlenden Zugang zu sauberem Trinkwasser verbunden sind. Um diese zu verbessern, will die EU fast 400 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, um 60 Ländern zu helfen, eine Infrastruktur für Trink- und Abwassersysteme aufzubauen.
In einem gemeinsamen Statement der drei Kommissare heißt es: „Die EU drängt darauf, dass das Thema Wasser auf allen politischen Schauplätzen angemessen thematisiert wird. Auf der Rio +20-Konferenz zum Beispiel hat die EU eindringlich für die Einführung globaler Ziele zum Thema Wasser argumentiert.“
Übrigens: Auch innerhalb der EU sollen 20 Millionen Menschen keinen Zugang zu qualitativ hochwertigem Wasser und gesicherten sanitären Anlagen haben, während die Europäer im Durchschnitt zwischen 200 und 600 Liter Wasser pro Tag verbrauchen.
Privatisierung der Wasserversorgung
Ein anderes Thema, das viele Menschen in einer Reihe von Ländern aktuell bewegt, ist die Privatisierung der Wasserversorgung. „Die Europäische Kommission verfolgt in keiner Weise eine Politik, Mitgliedstaaten zur Privatisierung der Wasserversorgung aufzufordern oder zu drängen. Die Kommission erkennt an, dass Wasser ein öffentliches Gut und lebensnotwendig für die Bürger ist, und dass die Verwaltung der Wasserressourcen Angelegenheit der Mitgliedstaaten und lokalen Behörden ist,“ betonen die drei Kommissare explizit in ihrem gemeinsamen Statement - siehe dazu auch den Nachbarbeitrag „Warnungen vor Privatisierungsbestrebungen auf EU-Ebene bei der Wasserversorgung“ vom 22.3.2013.
Weiter heißt es in besagtem Statement: „Wasser zu bewahren bedeutet, das Leben selbst zu bewahren; es geht dabei um Gesundheit und Wohlergehen, aber es geht auch um Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Es ist ein Weg, sicherzustellen, dass Landwirtschaft, Fischerei, Verkehr, Energie, Tourismus und viele andere Industriezweige wachsen und gedeihen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Europäische Kommission
- Bauletter vom 28.1.: Europäische Kommission wehrt sich bezüglich ihres Richtlinienvorschlages zur Wasserversorgung
ausgewählte weitere Meldungen:
- Weltwassertag 2013 im „Jahr der Wasserkooperation“ (22.3.2013)
- Wassergebrauch seit 1990 um 26% auf 121 Liter pro Tag pro Einwohner gesunken (4.10.2012)
siehe zudem: