SPD-Fraktion sorgt sich um die Infrastruktur in Deutschland
(22.4.2013) Die SPD-Fraktion sorgt sich, dass Deutschland in wichtigen Bereichen auf Verschleiß fährt und es keine Konzepte für die Bereiche Infrastruktur, Energie und Innovation gebe. „Wenn wir in diesen drei Bereichen nicht zulegen, wird Deutschland zurückfallen“, warnte ein Sprecher der SPD-Fraktion am 17.4. im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie bei der Vorstellung des Antrages seiner Fraktion mit dem Titel „Deutschland 2020 - Zukunftsinvestitionen für eine starke Wirtschaft: Infrastruktur modernisieren, Energiewende gestalten, Innovationen fördern“ (17/12682). Damit sollen „soziale Gerechtigkeit“ sowie nachhaltiges Wachstum und Wohlstand gleichermaßen erreicht werden. In dem Antrag werden Investitionen in eine moderne Infrastruktur gefordert. Seit der Jahrtausendwende hätten die Investitionen nicht einmal mehr den Ersatzbedarf gedeckt. „Deutschland lebt von der Substanz“, beklagt die SPD-Fraktion und verlangt Maßnahmen gegen die Unterfinanzierung der Infrastruktur.
mehr LKW-Maut, keine PKW-Maut
Gefordert wird, im Entwurf für den Bundeshaushalt 2014 und in der
mittelfristigen Finanzplanung drei Milliarden Euro jährlich mehr
für die Modernisierung der Infrastruktur sowie für die
Energiewende einzustellen. Zwei Milliarden davon sollen in die
Verkehrsinfrastruktur gehen. Die Bundesregierung soll die
Voraussetzungen schaffen, dass die LKW-Maut in der kommenden
Legislaturperiode auf alle Bundesstraßen sowie mittelfristig auf
Landes- und Kommunalstraßen ausgeweitet werden kann. Die
Mehreinnahmen sollen „ohne Abstriche“ in die Verkehrsinfrastruktur
investiert werden. Eine PKW-
Private Investitionen in Energienetze
Außerdem sollen Hindernisse für private Investitionen in Energienetze abgebaut werden. Neben Maßnahmen für mehr Energieeffizienz verlangt die SPD-Fraktion, sämtliche Möglichkeiten zur Erhöhung der Kapazitäten bestehender Leitungen auszuschöpfen und den Ausbau intelligenter Netze (Smart Grids) voranzutreiben. Zur Energiewende heißt es, diese müsse möglichst kosteneffizient umgesetzt werden, „damit Strom auch künftig für den industriellen Mittelstand, industrieorientierte Dienstleistungen, den Handel und das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe des Handwerks bezahlbar bleibt“.
Substanzbesteuerung konterkariert
Ein Sprecher der CDU/CSU-Fraktion erklärte zu dem Vorstoß, die
SPD-Fraktion bleibe damit weit hinter den Anstößen zurück, die sie
mit der Agenda 2010 gegeben habe. Viele Forderungen seien bereits
erfüllt worden, zum Beispiel die Beschleunigung des Netzausbaus
und der Breitbandverkabelung. Andererseits wies die
CDU/CSU-Fraktion auf die von Rot-Grün geplante Substanzbesteuerung
hin, die alles konterkarieren werde, was man bei der Infrastruktur
an Verbesserungen durchsetzen wolle. Die FDP-
Die Linksfraktion entdeckte zwar viele unterstützenswerte Punkte in dem Antrag, aber in der Summe sei der SPD-Vorschlag „sehr bescheiden“. Vor allem das Einnahmeproblem müsse durch eine Steuer auf Vermögen gelöst werden, verlangte die Fraktion, die auch Anreize zur Schaffung einer dezentralen Energieversorgung in Bürgerhand vermisste.
Wie schon die Linksfraktion erkannte auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen viele richtige Punkte in dem SPD-Antrag. Besonders auffällig sei das Missmanagement der Regierung im Energiebereich. An vielen Stellen könne mit einer Deutschen Netz AG beim Stromleitungsbau besser gefahren werden. Eine pauschale Mittelerhöhung für den Straßenbau lehnte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ab. Wichtiger sei es, zuvor die Priorisierung im Bundesverkehrswegeplan zu ändern.
Der Antrag der SPD-Fraktion wurde mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP bei Enthaltung der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundestags-Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
- SPD Bundestagsfraktion
- CDU/CSU-Fraktion
- FDP-Bundestagsfraktion
- Fraktion DIE LINKE
- Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
- „Ausschreiben von Asphaltarbeiten“ neu mit eingearbeiteter RStO 12 (12.6.2013)
- Keine Änderung bei Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur (12.6.2013)
- Technisches Regelwerk - Wasserstraßen (TR-W) auch für Planer und Unternehmen der Bauwirtschaft online zugänglich (22.4.2013)
- SPD fordert zusätzliche Mittel für Bundesverkehrswege (25.4.2013)
- weitere Details...
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siehe zudem:
- Brückenbau, Straßenbau, Stromversorgung, Stadtplanung, öffentliche Hand und Verbände auf Baulinks
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