Straßenbrücken sollen smarter werden
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Lübecker Konsortium gewinnt Bundesprojekt zur automatischen Schadenserkennung an Brücken
(26.9.2012) Zwei Informatik-Institute der Universität zu Lübeck entwickeln und erproben gemeinsam mit zwei Lübecker Unternehmen ein neuartiges Konzept intelligenter Brücken. Es handelt sich um die Institute für Technische Informatik und für Telematik zusammen mit der Coalesenses und der Roch Services GmbH. Sie haben die Ausschreibung der Bundesanstalt für Straßenwesen für die Entwicklung und Erprobung eines Intelligente-Brücken-Konzepts gewonnen. Das Projekt, das mit insgesamt etwa 440.000 Euro veranschlagt ist, begann Mitte August 2012 und wird zwei Jahre laufen.
Brücken sind einem fortwährendem Alterungs- und Schädigungsprozess unterworfen und erfordern eine kontinuierliche Überwachung und Instandhaltung, was mit erheblichen Kosten verbunden ist. Unter akutem Kostendruck werden diese Maßnahmen oft minimiert, was in der Vergangenheit zur Ausweitung von Bestandsschäden führte. Ziel dieses Projekts ist es daher, das Bauwerksmanagement und Instandhaltungsmaßnahmen durch Dauerüberwachung mit moderner Informationstechnologie kostengünstiger zu gestalten. Durch den Einsatz der Sensornetztechnologie sollen bestehende Maßnahmen in Form von manuellen Inspektionen gemäß anerkannten Fachregeln nicht ersetzt, sondern möglichst nahtlos ergänzt werden.
Langfristiges Ziel des Projekts ist es, von einzelnen Fallstudien zu einer flächendeckenden Überwachung von Brücken mittels Sensornetzen überzugehen. Dafür muss der Aufwand für den Einsatz eines Sensornetzes für die Überwachung einer Brücke - der heute in Mannjahren von Ingenieuren und Wissenschaftlern gemessen wird - substantiell reduziert werden. Da jede Brücke ein Unikat mit individuellen Schäden und Besonderheiten darstellt, soll das im Rahmen dieses Projekts zu entwickelnde Überwachungssystem einfach und kostengünstig an eine Brücke individuell angepasst werden können, indem ähnlich einem Baukastensystem aus einer Menge vorgefertigter Hardware- und Softwarekomponenten diejenigen zusammengestellt werden können, die für eine bestimmte Brücke notwendig sind; die Funktionsweise der gewählten Komponenten soll einfach an die Überwachungsaufgabe einer spezifischen Brücke angepasst werden können.
Zentraler Inhalte der Forschung und Entwicklung in diesem Projekt sind daher der Entwurf und die Realisierung entsprechender Hard- und Softwarekomponenten, die von geeignet geschulten Bauingenieuren flexibel konfiguriert und kombiniert werden können, so dass sie an einer möglichst großen Zahl von Brücken eingesetzt werden können.
Um eine praktische Erprobung der neuen Verfahren zu erlauben, stellt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr eine Autobahnbrücke zur Verfügung. Voraussichtlich wird dies die Überführung der A1 über die Stockelsdorfer Straße in Lübeck sein.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Institut für Telematik der Universität zu Lübeck
- Institut für Technische Informatik
- coalesenses GmbH
- Roch Services GmbH
- Projekt ZEBBRA: Neue Zustandserfassung und -bewertung von Brücken (1.1.2019)
- „H₂O Wood-Controller“ zur Überwachung von Holzbauwerken (28.9.2017)
- Schnelltest spürt Brückenschäden auf anhand der Schwingungen in den Spannseilen (20.11.2013)
- Sechs Brücken für den Deutschen Brückenbaupreis 2014 nominiert (10.11.2013)
- Wenn schadhafte Brücken bei Regen falsch singen (25.8.2013)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Lebensdauer von Stahlbeton-Bauwerken lässt sich vorhersagen (10.9.2004)
siehe zudem:
- Brückenbau, Betonbau und Stahlbau auf Baulinks
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