ZDB gegen „Arbeitssicherungsgeld“ für ältere Bauarbeiter
(5.10.2014) Mit Verwunderung reagierte ZDB-Vizepräsident Frank Dupré auf die Überlegungen in der KoalitionsarbeitsgrupÂpe über flexible Übergänge in den Ruhestand, für ältere ArbeitÂnehmer in schwer belastenden Berufen ein so genanntes „ArÂbeitssicherungsgeld“ einzuführen.
Altersgerechte Gestaltung der Arbeitsplätze statt Frühverrentung
„Wir erkennen durchaus an, dass ältere Arbeitnehmer in der Bauwirtschaft zum Teil aufgrund der körperlichen BelastunÂgen der Bauarbeit Probleme haben, bis zur Regelaltersgrenze durchzuhalten. Als Reaktion darauf kann ein flexibler Eintritt in die Rente aber nur die ultima ratio darstellen, wenn es nicht gelingt, eine Weiterarbeit zu ermöglichen. Wir erwarten deshalb von der Politik, dass die Anstrengungen der Baubetriebe anerkannt werden, ihre Fach- und Führungskräfte unter Berücksichtigung der individuellen Leistungsfähigkeit möglichst lange im ArbeitsÂprozess zu halten. Die allein arbeitgeberfinanzierte Berufsgenossenschaft der BauÂwirtschaft hat Konzepte für den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und BeschäftiÂgungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer erarbeitet, die den Baubetrieben helfen können, besonders arbeitsbedingte Belastungen zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) hat im Rahmen eines ForschungsprojekÂtes festgestellt, dass zunehmend mehr Baubetriebe versuchen, durch einen erhöhten Technikeinsatz arbeitsbedingte Verschleißerscheinungen zu mindern.“
Laut Frank Dupré sei es vor dem Einsatz neuer Steuer- oder Beitragsmittel für LohnerÂsatzleistungen zielführender, eine altersgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsverfahren, durch die die körperlichen Belastungen verringert und die gesundÂheitlichen Risiken für ältere Arbeitnehmer abgebaut werden könnten, durch die BereitÂstellung öffentlicher Mittel zu fördern. „Wenn dadurch die Entlassung älterer ArbeitÂnehmer vermieden werden kann, wird die Bundesagentur für Arbeit entlastet. Dann kommen wir auch dem Ziel der Fachkräftesicherung durch eine stärkere BeschäftiÂgung älterer Arbeitnehmer näher“, erklärte Dupré.
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siehe zudem:
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