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Studie des IW Köln: „Mietpreisbremse schadet Mietern und Vermietern“

IW policy paper · 17/2014: Die Folgen der Mietpreisbremse - Eine Analyse am Beispiel der Wohnungsmärkte in Köln und Berlin
  

(15.12.2014) Die Mietpreisbremse wird in Städten wie Berlin und Köln nicht nur wenige, begehrte Stadtteile betreffen, son­dern auf breiter Front wirken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die von ImmobilienScout24 unterstützt wurde. Die Verfasser der Studie warnen davor, dass die neue Regulierung viele Vermie­ter und Investoren verschreckt, was letztlich den Mietern schadet.

Die Mietpreisbremse, die ab Januar 2015 gilt, sieht vor, dass die Mieten bei Neuvermietungen nur maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Um zu erfah­ren, wie sich diese Gesetzesänderung auswirkt, haben die IW-Immobilienökonomen ein neues Analyseverfahren entwickelt. Dafür haben sie knapp 80.000 Inserate der Internetplattform ImmobilienScout24 für Mietwohnungen in Berlin und Köln ausgewertet und ermittelt, wie viele Vermietungen von Januar bis Juni 2014 von der Mietpreisbremse betroffen gewesen wären, wenn diese bereits gegolten hät­te.

Beispiel Berlin: Anteil der von der Mietpreisbremse betroffenen Wohnungsinserate (ohne Neubau und sanierte Wohnungen) in Prozent. (Klicken Sie auf die Stadtteile, um mehr zu erfahren.)
Einige Stadtteile sind wegen der geringen Fallzahl nicht eingezeichnet; Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

In Berlin wären vor allem Wohnungen in guter Lage betroffen gewesen: In fast 72 Pro­zent der entsprechenden Inserate lagen die Neumieten 10 Prozent über der ortsübli­chen Vergleichsmiete. In Köln waren es mit fast 87 Prozent dagegen besonders Neu­vermietungen in einfachen Lagen, für die die Mietpreisbremse gegolten hätte. Einfa­che, mittlere und gute Lagen zusammengerechnet, wären in Berlin 60 Prozent der In­serate unter die Mietpreisbremse gefallen, in Köln wären es 43 Prozent gewesen.

„Mietmarkt wird kleiner“

Die Mietpreisbremse betrifft also nicht nur einige wenige Mietforderungen, die im Ver­gleich zum Gesamtmarkt tatsächlich überhöht sind, sondern wirkt zumindest in Berlin und Köln großflächig. Was viele Mieter zumindest kurzfristig freut, dürfte Vermieter und Investoren abschrecken. Denn für weite Teile des Marktes können sie ihre Miet­einnahmen über längere Zeit nicht nennenswert steigern. Es sei davon auszugehen, dass Mietwohnungen zunehmend an Selbstnutzer verkauft werden, so IW-Forscher Michael Voigtländer. Sein Fazit: „Der Mietmarkt wird kleiner und das Problem der Knappheit von Mietwohnungen verstärkt.“ So werde die Mietpreisbremse zum Bumerang und wende sich langfristig gegen die Mieter.

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