Immobilienwirtschaft: „Ein Schritt vor und zwei Schritte zurück zur Mietpreisbremse“
(17.11.2014) Die Forderung des Bundesrates, zentrale Regelungen des
Gesetzentwurfes zur Mietpreisbremse zu überarbeiten, stößt bei der
Immobilienwirtschaft auf heftige Kritik: „Der Versuch der Länderkammer, die
gegenüber dem Referentenentwurf im Konsens der Koalitionsfraktionen vereinbarten
Korrekturen rückgängig zu machen, ist Gift für das Investitionsklima. Das
Ergebnis wäre eine ‚Ein-Schritt-vor-und-zwei-
Gift für's Investitionsklima
Geht es nach den Ländern, soll die Regelung, wonach neu errichtete Wohnungen generell von der Mietpreisbremse ausgeklammert sind, nur noch für fünf Jahre nach der ersten Vermietung gelten. „Damit wird die Mietpreisbremse wieder genau zu der Investitionsbremse, die sie zu Beginn des Gesetzgebungsverfahrens war und der man zu Recht mit der unbefristeten Ausnahmeregelung zu Leibe gerückt ist“, erklärte Kießling.
Fast schon erwartungsgemäß hatten sich die Länder am 7. November auch auf die Forderung verständigt, die vier Kriterien abzuschaffen, die geprüft werden müssen, um ein Gebiet als angespannten Wohnungsmarkt bezeichnen zu können. „Die Hürden, die im Gesetzentwurf für den Einsatz der Mietpreisbremse errichtet wurden, sind ohnehin viel zu niedrig. Es darf nicht allein dem Gutdünken der Bundesländer überlassen bleiben, wo die Mietpreisbremse eingesetzt werden soll“, appellierte Kießling an die Bundesregierung. Stattdessen müssten die Kriterien im weiteren parlamentarischen Verfahren deutlich präzisiert werden, um einem inflationären Einsatz der Mietpreisbremse und einem Anstieg von Mietrechtsprozessen Einhalt zu gebieten.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- „Mietpreisbremse“ vom Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz abgesegnet (4.3.2015)
- Studie des IW Köln: „Mietpreisbremse schadet Mietern und Vermietern“ (15.12.2014)
- Handel mit großen Wohnungsbeständen - von über 800 Wohneinheiten - wächst (7.12.2014)
- „Wohnungswirtschaftliche Daten und Trends 2014/2015“ vom GdW liegen vor (1.12.2014)
- ivd: „Baugenehmigungen bleiben trotz Anstiegs hinter Bedarf zurück“ (23.11.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Rechtsgutachten für Haus & Grund: „Mietpreisbremse ist verfassungswidrig“ (17.11.2014)
- IVD: Gesetzentwurf zum „Bestellerprinzip“ in seiner jetzigen Form praxisuntauglich (3.11.2014)
- Heizspiegel 2014: Durchschnittlich 1.000 Euro Heizkosten für 70 m² Wohnung (13.10.2014)
- Wohnraumversorgung: Studie vergleicht Strategien wachstumsstarker Großstädte (3.8.2014)
- Deutsche Durchschnittswohnung ist 91 m² groß (3.8.2014)
- Baukostensenkungskommission zentrales Element beim Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen (13.7.2014)
- Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2012 (6.7.2014)
- vdp-Immobilienindizes zeigen weiter steigende Preise im ersten Quartal 2014 (30.5.2014)
- Gefährdet die Mietpreisbremse den Mietwohnungsmarkt? (29.5.2014)
- DAI: Wohnungen bauen, statt Märkte (per Mietpreisbremse) regulieren (18.11.2013)
siehe zudem:
- Baupolitik, Baufinanzierung, Immobilien und Baurecht auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Baufinanzierung, Baukosten, Baubeschreibung, Bauvertrag, Baurecht bei Baubuch / Amazon.de