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Geklinkerte Topografie: Der „Rote Platz“ von Europas ältestem  Internat außerhalb Englands

(15.9.2016) Zum 450-jährigen Jubiläum hat das Internat von Herlufsholm auf der dä­nischen Insel Seeland eine funktionale Mitte zwischen beeindruckender Moränenland­schaft und historischem Umfeld erhalten (siehe Google-Maps). Das Hamburger Pla­nungsbüro Breimann&Bruun wollte eine Fläche schaffen, die den Altbau respektiert undsich gleichzeitig elegant in die natürliche Umgebung einpasst - und so reflektiert die rotbraune Sortierung „Friesland“ aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister die Farbigkeit des Bestandes, wie wiederum der „Rote Platz“ topografisch mit Höhen, Ebenen und Tiefen seine Lage zwischen Hügeln und Tälern widerspiegelt.


alle Fotos © Hagemeister

1556 als private Lateinschule gegründet, ist das älteste europäische Internat außer­halb Englandsund eine der ältesten Schulen Dänemarks. Der im 12. Jahrhundert als Benediktinerkloster errichtete Gebäudekomplex hat über die Jahrhunderte mehrere bauliche Veränderungen und Ergänzungen bekommen. Teile der historischen Gemäuer in gotischer Bauweise sind bis heute erhalten.

„Wie im antiken Athen“

Zum 450. Jubiläum des Internats wurde ein Einladungswett­bewerb für die Neugestaltung des zentralen Platzes ausgelobt. Aufgabe war, die einzelnen Baukörper des Campus mit Hilfe der Freiraumplanung zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Das Büro Breimann&Bruun Landschaftsarchitekten überzeugte mit seinem Entwurf. Der neue „Rote Platz“ stellt den Mittel­punkt der Anlage dar und ist Treffpunkt des schulischen Le­bens. „Die zentrale Idee war die Gestaltung einer steinernen Fläche als Agora, die die Kommunikation fördert“, beschreibt Landschaftsarchitekt Bertel Bruun. „Es sollte ein offener Platz sein, auf dem sich Schüler und Gelehrte treffen - wie im anti­ken Athen.“

Begehbare Landschaft

Mit Topografie und Baumbepflanzungen wollten die Planer einen Kontext zur umgeben­den Natur herstellen und eine begehbare Landschaft gestalten. Und so läuft der Platz wie ein großes Sammelbecken im Zentrum zusammen. Andererseits wachsen aus der Fläche immer wieder hügelige Erhöhungen mit Bänken zum Sitzen und Entspannen heraus. Als Bodenmaterial wählte der Architekt Pflasterklinker: „Der Belag eignet sich dank seiner Modularität optimal, um eine dynamische Oberfläche zu erzeugen, ohne technische Klimmzüge.“

Fließende Bewegungen


  

Die gewählte Sortierung „Friesland“ von Hagemeister changiert in rotblaubunten Tönen bis zu grauen und braunen Nuancen. „Mit dem Klinker haben wir schnell einen Farbton gefunden, der zum Bestand mit den historischen Bauten und den Klinkerfas­saden der neueren Gebäude passt“, erklärt Bertel Bruun. Die im linearen Muster, halbsteinversetzt und hochkant verlegten Rie­gel im Format (208 x 50 x 50 mm) verleihen der Fläche eine fließende Bewegung.

Die Traufzonen entlang der Gebäude sind mit rotblaubraunem Rundpflaster der Sortierung „Friesland“ gestaltet (Bild rechts). Durch die entstehenden Rasenfugen gelingt ein gleitender Übergang zwischen befestigter Platzfläche und landschaftli­cher Umgebung:

„Der Platz selbst wäre sehr groß geworden, wenn wir das gesamte Areal, von Wand zu Wand, genutzt hätten“, sagt Bertel Bruun. „So ergibt sich ein eleganter grüner Rah­men, der die Fläche einfasst und mit der zusätzlichen Bepflanzung erneut eine Verbin­dung zur Natur bietet.“

Weitere Informationen zu Pflasterklinkern und Rundpflaster der Sortierung „Fries­land“ können per E-Mail an Hagemeister angefordert werden.

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