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Stromerzeugung 2023: 56% aus erneuerbaren Energieträgern

(12.3.2024) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2023 in Deutschland 449,8 Mrd. kWh Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Das waren 11,8% weniger als im Vorjahr. Ein geringerer Strombedarf infolge der konjunkturellen Abschwächung in den energieintensiven Industriezweigen sowie der gestiegene Import von Strom aus dem Ausland seien Gründe für den Rückgang.

Mit einem Anteil von 56,0% stammte der im Jahr 2023 erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom mehrheitlich aus erneuerbaren Energieträgern. Im Vorjahr hatte der Anteil noch 46,3% betragen. Die Stromerzeugung aus diesen Quellen stieg im Jahr 2023 um 6,7%. Die Einspeisung von Strom aus konventionellen Energien sank dagegen um 27,8% auf einen Anteil von 44,0%. Im Jahr 2022 waren es 53,7%. 

Windkraft und Photovoltaik

Die Stromeinspeisung aus Windkraft stieg im Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2022 um 13,8%. Windkraft war mit einem Anteil von 31,0% der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. Der Anteil der Stromeinspeisung aus Photovoltaik stieg im Jahr 2023 leicht auf 11,9% gegenüber 2022 mit 10,6%. Dieser Anstieg sei jedoch ausschließlich auf die geringere Gesamtstromerzeugung zurückzuführen. Die eingespeiste Strommenge war mit 53,6 Mrd. kWh trotz eines Zubaus an Photovoltaikleistung von 18,0% rückläufig um 1,3%. Im Jahr 2022 hatte die eingespeiste Strommenge aus Photovoltaik bei 54,3 Mrd. kWh gelegen, was vor allem auf ein ungewöhnlich sonnenreiches Jahr zurückzuführen war. 

Kohle und Erdgas

Im Jahr 2022 war noch Kohle mit 33,2% der wichtigste Energieträger an der Stromerzeugung gewesen. Die Erzeugung und Einspeisung von Strom aus Kohlekraftwerken verzeichneten 2023 einen deutlichen Rückgang um 30,8%. Der Anteil von Kohlestrom an der Gesamterzeugung sank auf 26,1%. Im Jahr 2022 waren es 33,2%. Kohle war damit im Jahr 2023 noch der zweitwichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. 

Die Stromeinspeisung aus Erdgas stieg im Jahr 2023 um 3,9% auf einen Anteil von 13,6%, nachdem sie im Jahr 2022 mit einem Anteil von 11,5% infolge der angespannten Situation auf dem Gasmarkt auf einen mehrjährigen Tiefstand gefallen war. Durch die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke am 15. April 2023 ist die Stromeinspeisung aus Kernenergie im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken und machte nur noch 1,5% an der eingespeisten Strommenge aus. 2022 waren es 6,4%. 

Importierte Strommenge stark gestiegen, exportierte Strommenge rückläufig 

Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 40,6% auf 69,3 Mrd. kWh gestiegen. Das Verhältnis der importierten Strommenge zur inländisch produzierten Strommenge betrug im Jahr 2023 damit 15%. Die aus Deutschland exportierte Strommenge sank 2023 gegenüber dem Vorjahr um 21,5% auf 60,1 Mrd. kWh. Damit importierte Deutschland mit 9,2 Mrd. kWh erstmals seit 2002 wieder mehr Strom als es exportierte. Damals hatte der Importüberschuss bei 6,6 Mrd. kWh gelegen.

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