Baulinks -> Redaktion  || < älter 2025/0626 jünger > >>|  

E-Handwerke verzeichnen Rückgänge bei Photovoltaik und Speichern – Wärmepumpen mit leichtem Plus

(7.5.2025) Der Boom bei Photovoltaik und Speichern schwächt sich ab: Installationszahlen und Umsatzanteile sind laut Frühjahrskonjunkturumfrage des ZVEH rückläufig. Während die E-Handwerksbetriebe 2024 deutlich weniger PV-Anlagen und Speicher verbauten, zeigen Wärmepumpen trotz politischer Unsicherheiten ein leichtes Umsatzplus. Auch bei der Ladeinfrastruktur setzt sich der Negativtrend fort – mit Ausnahme leistungsstarker öffentlicher Ladepunkte.

Grafik „Entwicklung Umsatzanteile in den E-Handwerken”. (Bild: ZVEH) 

Rückgänge bei Photovoltaik und Speichern

Die E-Handwerksbranche steht im Bereich Zukunftstechnologien vor einer veränderten Marktdynamik: Erstmals seit Jahren sinken die Installationszahlen und Umsatzanteile bei Photovoltaikanlagen und Speichern. Laut einer aktuellen Hochrechnung des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), basierend auf der Frühjahrskonjunkturumfrage 2025 sowie der Handwerkszählung, ging die Zahl installierter PV-Anlagen von 550.000 im Jahr 2023 auf 400.000 zurück – ein Minus von 27,3%.

Auch die installierte Leistung nahm deutlich ab: Bei Dach- und Fassadenanlagen sank diese von 7,09 GW auf 5,84 GW (– 17,6%). Entsprechend fiel der Umsatzanteil, den PV-Installationen am Gesamtumsatz der E-Handwerke ausmachen, von 5,8% auf 5,0%. ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser betont: „Die Zahlen aus dem Photovoltaik-Bereich zeigen, dass die Relativierung der Energiewende den Markt beschädigt.”

Ein ähnlicher Rückgang zeigt sich bei Speichern, die häufig gemeinsam mit PV-Anlagen verbaut werden: Die Installationen fielen von 350.000 auf 260.000. Der Umsatzanteil im E-Handwerk sank in den vergangenen sechs Monaten von 2,1% auf 1,8%. Dennoch blieb der Anteil der Betriebe, die Speicher installierten, mit 47,6% stabil. Bei PV stieg er sogar leicht von 55% auf 57% – das bedeutet: Die Unternehmen verbauten im Schnitt deutlich weniger Anlagen pro Betrieb.

Grafik „Leistungen der E-Handwerke 2024”. (Bild: ZVEH) 

Wärmepumpen trotzen Unsicherheit

Anders als PV und Speicher zeigen sich Wärmepumpen robuster: Die Zahl der von E-Handwerksbetrieben installierten Anlagen stieg 2024 von 155.000 auf 160.000 (+3,2%), wobei der Zuwachs ausschließlich auf Luft-Wasser-Wärmepumpen entfiel. Auch der Umsatzanteil dieser Technologie wuchs leicht – von 2,9% auf 3,1%. Der Anteil der E-Handwerksbetriebe, die Wärmepumpen installieren, nahm von 41% auf 44% zu.

Alexander Neuhäuser ordnet diese Entwicklung ein: „Im Neubau wird die Wärmepumpe aufgrund ihrer Effizienz zudem immer mehr zur Standardheizung. Die E-Handwerke haben diese Aufgaben angenommen. Diese Entwicklung darf nun nicht durch die Illusion einer Abschaffung des Heizungsgesetzes zerstört werden, denn die EU-Vorgaben stehen, und die Wärmepumpe ist in vielen Fällen das überlegene System.”

Ladeinfrastruktur: Schwacher Privatmarkt, leichter Zuwachs bei öffentlicher Schnellladeleistung

Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität gab es Einbußen: Die Zahl der installierten Ladestationen sank von 380.000 auf 310.000, die der Ladepunkte von 442.000 auf 377.000. Der Rückgang betrifft mit -90.000 Ladepunkte vor allem das Privatkundensegment, das traditionell den größten Anteil am Installationsmarkt stellt. Ein leichter Zuwachs im gewerblichen und öffentlichen Bereich (+25.000) konnte diesen Verlust nicht kompensieren.

Trotz allem zeigen die leistungsstärkeren Systeme eine gegenläufige Entwicklung: Die Zahl der Ladepunkte mit einer Leistung von ≥ 22 kW stieg von 112.000 auf 114.000, während Ladepunkte bis 11 kW von 330.000 auf 263.000 fielen. Der Umsatzanteil des Bereichs Ladeinfrastruktur reduzierte sich leicht von 3,8% auf 3,5%.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2025 BauSites GmbH