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Aufdopplung kann Dämmstandard verbessern und Abfälle sparen

(6.6.2025) Im Einklang mit dem Ziel, den gesamten Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu bewirtschaften, setzt der Spar- und Bauverein Hannover vorrangig auf die Sanierung bestehender Bauten. Im Stadtteil Wettbergen im Südwesten Hannovers wurden acht Mehrfamilienhäuser aus den 1970er Jahren modernisiert. Die Gebäude, ursprünglich mit Gasetagenheizungen ausgestattet, wiesen nur unzureichende Wärmedämmung auf – vormals galten 6 cm Dämmung unter Edelkratzputz auf der Straßenseite und 4 cm unter Flachverblendern auf der Innenhofseite als Standard. Um die angestrebte, staatlich geförderte Effizienzhaus-Stufe 40 zu erreichen, war eine deutlich leistungsfähigere Fassadendämmung erforderlich. Eine optimierte Gebäudehülle bildet zudem die Grundlage für den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb eines modernen Heizsystems auf Basis von Wärmepumpen und Erdwärmekollektoren.

Da keine Perimeterdämmung notwendig war, setzt das Wärmedämm-Verbundsystem auf einer Sockelschiene auf (Sto-Startprofil PH-K mit Sto-Verbreiterungsprofil PH). Foto: Günther Fotodesign, Mehna / Sto SE & CO. KGaA 

Die Lösung – Aufdopplung

EPS-Wärmedämm-Verbundsysteme sind besonders wirtschaftlich und weisen eine sehr gute Energie- und CO₂-Bilanz auf. Auch nach einem halben Jahrhundert Standzeit können sie weiter genutzt werden, z.B. im Zuge einer Aufdopplung. Dies ist möglich, wenn das System dafür bauaufsichtlich zugelassen ist. Das zeigte bereits 2016 eine vom Bundesbauministerium geförderte Studie des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik (IFAM) „Nachdämmung (Aufdopplung) alter Wärmedämmverbundsysteme an Wohngebäuden” (PDF-Download). Dieses Vorgehen senke nicht nur Heizenergiebedarfe und erhöht die Wohnbehaglichkeit, sondern kann Abfälle bei der Fassadensanierung vermeiden, da kein Rückbau anfällt.

Mit einem speziellen Montagewerkzeug wird der Sto-Thermodübel II UEZ 8/60 15 Millimeter tief im EPS versenkt. Anschließend wird die Öffnung mit einem EPS-Rondell verschlossen. (Foto: Günther Fotodesign, Mehna / Sto SE & CO. KGaA) 

Prüfung der Standfestigkeit und Einbringung von Brandriegeln

Zunächst öffneten die Fachhandwerker der Temps Malereibetriebe aus Neustadt am Rübenberge das Altsystem an mehreren Stellen, um die Standfestigkeit zu prüfen. Dabei wurden sie von den Sto-Fassadenprofis ebenso unterstützt wie bei der Berechnung der Dübelmengen und der Brandriegelplanung. Um heutigen Brandschutzanforderungen gerecht zu werden, wurde die Fassaden an den Stellen rückgebaut, um umlaufende Brandriegel aus Mineralwolle zu platzieren.

Die Forderung, die Dämmung eines Gebäudes der Klasse 4 mit Brandriegeln zu versehen, existierte in den 1970er Jahren nicht. Das Altsystem wird daher geöffnet, um die Mineralwollestreifen direkt auf dem Mauerwerk zu verankern. (Foto: Günther Fotodesign, Mehna / Sto SE & CO. KGaA) 

Neu auf alt

Im Anschluss konnten EPS-Platten (Sto-Dämmplatte Top32, 16 cm) auf das Altsystem geklebt und gedübelt werden. Am Sockel und rund um die Hauseingänge kam Mineralwolle zum Einsatz, an den Loggien StoTherm Resol aufgrund des extrem guten Dämmwerts λ-Wert = 0,022 W/mK und des daraus resultierenden geringen Platzbedarfs für den Dämmstoff. Als Fassadenputz wählten die Verantwortlichen den Siliconharz-Oberputz StoSilco K. Die Oberflächen an den Eingängen betonen robuste Klinkerriemchen. Zum Gesamtkonzept der Sanierung gehörten außerdem neue Fenster und Türen sowie das Dämmen auch von Kellerdecke und oberster Geschossdecke. Aufgrund der neu eingesetzen Wärmepumpen, konnten nicht mehr benötigte Schornsteinköpfe abgebaut und die Dachflächen geschlossen werden. 

Rückbau der Schornsteinköpfe (Foto: Günther Fotodesign, Mehna / Sto SE & CO. KGaA) 

Bautafel

  • Bauherr: Spar- und Bauverein Hannover
  • Architekt: Studiostadt - Architektur und Städtebau
    Dachauer Dodoo Slowy Architekten PartG mbB, Hannover
  • Entwurf: StoDesign, Vorab-Lieferung von Putz- und Farbmustern
  • Fachhandwerker: Temps GmbH Malereibetriebe, Neustadt a.R.
  • Baustoffe: WDVS StoTherm Vario und StoTherm Resol, Oberputz StoSilco K
    Klinkerriemchen StoBrick 

Weitere Informationen können per E-Mail an Sto SE & Co. KGaA angefordert werden.

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