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PERI-Schalungstechnik im Einsatz für U-Bahn-Ausbau in München

(9.9.2025) Die Verlängerung der Münchner U-Bahn-Linie U6 um knapp 1 km soll ab 2027 den Wissenschaftscampus Martinsried direkt an das U-Bahn-Netz anbinden. Bauunternehmen Leonhard Weiss setzt dabei auf maßgeschneiderte PERI-Lösungen für Sichtbetonarchitektur, hydraulisch verfahrbare Schalungssysteme und effiziente Tunnelbauverfahren.

Die knapp 1 km lange U6-Verlängerung schließt Martinsried und seinen Wissenschaftscampus an das Münchner U-Bahn-Netz an. (Foto: PERI Deutschland) 

Ausbau der Wissenschaftslinie 

Die U-Bahn-Linie U6, auch „Wissenschaftslinie” oder „Brain Train” genannt, verbindet künftig das Forschungszentrum Garching mit dem Biotechnologiestandort Martinsried der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der neue Endbahnhof Martinsried wird durch eine knapp 1 km lange Verlängerung erreicht. Die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen, gefolgt von einer rund sechsmonatigen Testphase. Die Projektkosten belaufen sich auf über 200 Mio. Euro.

Seit dem Spatenstich im Februar 2023 wurden bereits rund 340.000 m³ Erde und Kies ausgehoben sowie über 3.750 Bohrpfähle gesetzt. Der Rohbau am Bahnhof soll 2025 abgeschlossen sein, drei Viertel der Tunnelstrecke werden bis dahin ebenfalls fertiggestellt. Das Bauvorhaben gliedert sich in eine etwa 850 m lange Tunneltrasse und den 120 m langen Bahnhofsbereich, beide größtenteils in offener Bauweise. In Bereichen unter zwei Kreuzungsstraßen kommt das Deckelbauverfahren zum Einsatz.

Rund 850 m Tunnelstrecke wurden in offener Bauweise hergestellt – unterstützt durch ein umfängliches PERI Schalungs- und Gerüstkonzept. (Foto: PERI Deutschland) 

Technische Besonderheiten

Die PERI-Ingenieure aus Weißenhorn unterstützen Leonhard Weiss mit Schalungs- und Gerüsttechnik, vor allem mit dem Variokit Ingenieurbaukasten und dem PERI Up Gerüstbaukasten. Als Wandschalung kommt vielfach die Maximo Rahmenschalung zum Einsatz, im Bahnhofsbereich als MAXIMO Struktur mit FinPly Maxi Schalhaut für hohe Sichtbetonanforderungen.

Architektonisches Highlight sind elf unregelmäßig angeordnete Deckenöffnungen für Entrauchung, Lüftung und Tageslicht, deren organische Formen an Zellstrukturen erinnern. Diese wurden mit maßgefertigten 3D-Sonderschalungen realisiert.

Augenfälliges Merkmal des neuen Endbahnhofs Martinsried stellen neben den vielen Sichtbetonoberflächen die zellenförmigen Deckenöffnungen dar. (Foto: PERI Deutschland) 

Tunnelbauverfahren

Der Tunnelquerschnitt wird abschnittsweise in 10 m-Takten erstellt: Zuerst die Außenwände im Pilgerschrittverfahren, anschließend die Decke. Eine Besonderheit ist die einhäuptige Betonage der Wände gegen Bohrpfahlwände, bei der die Lasten über Stützböcke in die Tunnelsohle abgeleitet werden.

Neu im Einsatz ist ein hydraulisch verfahrbarer Wandschalwagen – eine Kombination aus Vario GT 24, SB Stützbocksystem, Variokit und PERI Up –, der kranunabhängig und ohne Fahrschienen quer und längs verfahren werden kann.

Die Deckenschalwagen für die Tunneltrasse basieren auf dem VARIOKIT Ingenieurbaukasten. (Foto: PERI Deutschland) 

Für die Tunnel-Deckenschalung werden ebenfalls Variokit-Lösungen eingesetzt, während im Bahnhofsbereich die Deckenschalung für je 20 m lange Abschnitte auf einem PERI Up-Traggerüst montiert ist.

Mit dieser Kombination aus innovativer Schalungstechnik, komplexer Sichtbetongestaltung und präziser Bauausführung liegen die Arbeiten im Zeit- und Kostenplan.

Weitere Informationen können per E-Mail an PERI Deutschland angefordert werden.

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