VDE FNN fordert zügige Verabschiedung der europäischen Connection Network Codes
(6.10.2025) Das Forum Netztechnik Netzbetrieb im VDE (VDE FNN) kritisiert laut Pressemitteilung vom 30. September 2025 die Verschiebung der überarbeiteten Connection Network Codes (CNC 2.0) und fordert die Europäische Kommission auf, die Verabschiedung zeitnah voranzutreiben. Die CNC regeln europaweit die technischen Mindestanforderungen für den Anschluss und das Verhalten von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen sowie Gleichstromverbindungen. Diese gelten als Voraussetzung, um erneuerbare Energien, Speicher, Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Elektrolyseure sicher und effizient in die Stromnetze zu integrieren.
Risiken für Systemstabilität und Binnenmarkt
Kritisch sei vor allem die fehlende Regulierung von Umrichtern mit sogenannten netzbildenden Eigenschaften. Während konventionelle Kraftwerke bislang Spannung und Frequenz stabilisierten, müssen diese Funktionen künftig zunehmend von erneuerbaren Erzeugungsanlagen übernommen werden. Die technischen Grundlagen dafür sollten in den CNC 2.0 festgelegt werden. Ohne einheitliche Vorgaben steige jedoch das Risiko für Netzstörungen bis hin zu großflächigen Ausfällen. Zudem droht eine Zersplitterung der Regelwerke, wenn Mitgliedstaaten nationale Lösungen entwickeln – mit negativen Folgen für den europäischen Binnenmarkt und Investitionssicherheit.
Appell an die Europäische Kommission
Im aktuellen Positionspapier fordert das VDE FNN, den Prozess zur Einführung der CNC 2.0 unverzüglich wieder aufzunehmen. Nur durch einheitliche europäische Regeln lassen sich Systemstabilität, faire Wettbewerbsbedingungen und eine verlässliche Energieversorgung gewährleisten.
„Systemstabilität ist nicht nur eine nationale Aufgabe, sondern eine europäische Pflicht”, betont Heike Kerber, Geschäftsführerin des VDE FNN. „Wir brauchen klare, abgestimmte Regeln, damit die Energiewende in Europa gelingt.”
Das Positionspapier steht unter vde.com zum kostenfreien Download oder hier zum PDF-Direktdownload zur Verfügung.
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