GroNaS-Konzept für bezahlbare Stromversorgung in Dunkelflauten
(18.9.2025) Eine stabile Stromversorgung aus regenerativen Quellen setzt bezahlbare Stromspeichertechnologien voraus – gerade für die Zeitabschnitte ohne Wind und Sonne (sog. Dunkelflauten, bis zu 14 Tagen). Die GroNaS GmbH & Co. KGaA hat eine anwendungsbereite Technologie entwickelt, die eine regenerative Gesamtversorgung ermöglichen soll.
Das Speicherkonzept des Unternehmens sieht Natrium und Schwefel als Energieträgermaterialien vor. Nach Angaben des Unternehmens, werden bereits größere Speichermodule auf Basis der elektrochemischen Natrium-Schwefel-Zelle in Japan in Serien gebaut. Bei diesen Speichern befinden sich die Energieträgermaterialien jedoch in vergleichsweise kleinen Akkuzellen. Das kann zum Kostenproblem werden, wenn Speicher in dieser Form für eine komplette Dunkelflaute ausgelegt werden sollen.
Das GroNaS-Konzept
Anstelle vieler kleiner Zellen gibt es eine Tankanlage für Natrium, Schwefel und Natriumsulfide – diese Materialien sind bei der Betriebstemperatur der Anlage flüssig – und einen großen elektrochemischen Energiewandler. Daraus kann sich ein Kostenvorteil ergeben. Die anvisierten Baukosten eines GroNaS-Speicherkraftwerks, inklusive der Energieträgermaterialien, sind vergleichbar mit dem Neubau eines Kohlekraftwerks.
Laut Johannes Werner, Geschäftsführer der GroNaS GmbH & Co. KGaA, sei ein profitabler Betrieb des Speichers möglich, auch bei der Grundlastversorgung. Die niedrigen Speicher- und Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Electricity, LCOE) ergeben sich daraus, dass das Konzept gezielt die wirtschaftlichen Vorteile des elektrochemischen Natrium-Schwefel-Systems nutzt. Natrium und Schwefel sind als Hauptbestandteile der Erdkruste in riesigen Mengen verfügbar und günstig zu beschaffen. Der erreichbare Systemwirkungsgrad, alle Prozesse eingerechnet, liege bei 85 - 90 %. Die Anlage kann eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren haben, sie ist kompakt und arbeite emissionsfrei. Die Risiken im Havariefall seien vergleichbar mit Anlagen der chemischen Industrie, z.B. einer Erdölraffinerie.
Bau eines Prototyps
Die GroNaS GmbH & Co. KGaA verfolgt eine organische Finanzierungsstrategie. Zunächst werden börsennotierte Namensaktien ausgegeben, um den Bau eines ersten Prototyps zu finanzieren. Ist die Speichertechnologie produktionsnah, soll ein Börsengang stattfinden. GroNaS geht von einer Entwicklung innerhalb weniger Jahre aus, da keine Grundlagenforschung mehr erforderlich sei.
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siehe zudem:
- Photovoltaik im alternative Energien-Magazin auf Baulinks
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