BUND, Deutsche Umwelthilfe und HOLZABSATZFONDS : Jetzt mehr mit Holz heizen
(4.3.2000) Gemeinsam machen sich Naturschützer und Forstwirtschaft für die verstärkte energetische Nutzung von Holz stark. In modernen Holzheizungen könnten die riesigen Mengen an Bruchholz, welche Orkan Lothar in den baden-württembergischen Wäldern hinterließ, klimaneutral und emissionsarm verfeuert werden. "Lothar bietet eine riesige Chance für den Ausbau der regenerativen Energieversorgung in Baden-Württemberg", erklärte Hans-Christoph Neidlein, BUND-Projektleiter Heimisches Holz. Wenn von dem Sturmholz nur zehn Prozent energetisch genutzt würden, ersetze dies 80 Millionen Liter Heizöl.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der HOLZABSATZFONDS stellten nun ein neue Informationsbroschüre "Energie aus lebendigen Wäldern" vor. "Wir wollen hiermit einen Beitrag zur verstärkten Aufklärung über die Vorteile des Heizens mit Holz leisten", betonte Jörg Dürr-Pucher, Bundesgeschäftsführer der DUH. Chancen für eine vermehrte Holznutzung sehen die Naturschützer und die Forstwirschaft vor allem im kommunalen Bereich. Mit Hackschnitzel-Feuerungsanlagen können in vielen Fällen größere öffentliche Gebäude und angrenzende Wohngebiete beheizt oder gar mit Strom versorgt werden.
Auch sei zu prüfen, inwieweit landeseigene Einrichtungen auf Holzfeuerung umgestellt werden können. Moderne Holzöfen sind keine Dreckschleudern mehr. Denn die Verbrennungstechnik ist ständig verbessert worden. BUND und DUH fordern deshalb, daß Holzheizungen von kommunalen Verbrennungsverboten in Baugebieten befreit werden. "Baden-Württemberg muss in Sachen Holzenergie das Musterländle in Mitteleuropa werden", erklärte Neidlein. Dies schaffe Arbeitsplätze und schone die Umwelt. Das Förderprogramm Holzenergie der Landesregierung sei hierfür ein erster wichtiger Schritt, dem nun weitere folgen müßten.
Voraussetzung für eine verstärkte Holznutzung ist nach Ansicht der Naturschützer jedoch eine bodenschonende Holzernte sowie die Förderung eines naturnäheren Waldaufbaus. Auch dürfen die Wälder nicht total leergeräumt werden. Es muss ausreichend stehendes und liegendes Totholz im Wald bleiben, damit seltene Pflanzen- und Tierarten wie der Schwarzstorch oder die Wildkatze wieder eine Chance haben.
für Rückfragen:
- Hans-Christoph Neidlein, BUND-Landesverband B.W., TEL 07732/150721 (BUND Deutschland)
- Jörg Dürr-Pucher, Deutsche Umwelthilfe, TEL 07732/999515
- Claudia Körber-Ziemer, HOLZABATZFONDS, TEL 0228/30838