Tarifverhandlungen über das 13. Monatseinkommen endgültig gescheitert
(25.9.2003) "Eigentlich waren wir ganz nah an einer Einigung. Am Ende sind die Verhandlungen an unüberbrückbaren Meinungsunterschieden über die Zahlung eines Einmalbetrages zur Tariflichen Zusatzrente im Jahr 2003 gescheitert." Mit diesen Worten kommentierte gestern in Berlin der Vize-Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, das Scheitern der Tarifverhandlungen über das 13. Monatseinkommen. Die Bauindustrie habe sich darüber hinaus entschlossen die Schlichtung anzurufen. Bauer: "Dieser Schritt soll den Weg für weitere Verhandlungen freimachen. Die Schlichtung ist die Ultima Ratio."
Für die deutsche Bauindustrie sei eine Einigung über das 13. Monatseinkommen in der unverändert anhaltenden Baukrise von "existenzieller Bedeutung", erläutert Bauer. "Unsere Mitgliedsunternehmen brauchen eine Kostenentlastung noch in diesem Jahr. Ansonsten sind weitere Insolvenzen nicht zu vermeiden." Grundsätzlich bleibt Bauer optimistisch: "Wir erwarten, dass schon mit Blick auf die bevorstehende schwierige Lohnrunde 2004 ein für alle Seiten tragbarer Kompromiss gefunden wird."
Die Zentralschlichtungsstelle für das deutsche Baugewerbe muss nunmehr innerhalb von einer Woche unter Leitung von Bundesminister a.D. Dr. Heiner Geißler zusammentreten. Für die Schlichtungsverhandlungen selbst stehen 14 Tage zur Verfügung.
siehe auch:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Flächentarifvertrag von Bauunternehmern in Frage gestellt: IG BAU verlangt schnelle und eindeutige Erklärung (9.7.2003)
- Institut Arbeit und Technik: Bauwirtschaft im tiefgreifenden Umbruch (14.6.2003)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zum Thema "Tarifpolitik" bei Amazon
- "Hersteller-, Anbieter-, Industrie- und Verbraucher-Verbände" und "öffentliche Hand" auf Baulinks