neuer Solarschichtspeicher verspricht trotz einfacher Konstruktion optimierte Schichtung
(23.7.2004) Kombinierte Solar- und Heizsysteme benötigen als wesentliche Komponente einen Energiespeicher. Er ist von entscheidender Bedeutung für Wirtschaftlichkeit und Komfort. Beim diesjährigen Symposium "Thermische Solarenergie" in Kloster Banz erregte das neue Speed-Power-Schichtsystem von Martin Sandler aus Kaufbeuren lebhaftes Interesse. Schon einmal, vor 16 Jahren, entwickelte Sandler einen Solar- und Heizungsspeicher, den erfolgreichen Leitwerkschichtspeicher.
Solar- und Heiztechnik müssen so einfach wie möglich sein - so das Leitmotiv von Martin Sandler. Mit der patentierten Speed-Power-Technik stellt er nun ein einfach konstruiertes, mehrzügiges Schichtsystem vor, das schon ab einer Einspeiseleistung von einem Kilowatt innerhalb kurzer Zeit eine exakte Schichtung im Speicher aufbauen soll. Sandlers Schichtsystem besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Hohlzylindern aus Polypropylen in die, die Strömungskanäle eingearbeitet sind. Heißes Ladewasser strömt zunächst im Zentralkanal des Schichtsystems nach unten. Da es leichter ist als das übrige Speicherwasser, versucht es nach oben zu gelangen. Die erste Gelegenheit hierfür bietet der Ladekanal 1. Das heiße Wasser strömt hoch und füllt den für die Trinkwassererwärmung zuständigen Bereich des Speichers von oben her auf. Erhöht sich die Ladeleistung, ist Ladekanal 1 allein nicht mehr in der Lage, den eingespeisten Volumenstrom zu fassen. Das heiße Ladewasser staut sich und findet in Ladekanal 2 eine weitere Möglichkeit nach oben zu strömen. Mit steigender Ladeleistung schalten sich so bis zu sieben Ladekanäle zu (Bild 1). Ist der obere Speicherbereich heiß, kann nun mit geringerer Ladetemperatur eingespeist werden. Das schwerere Ladewasser strömt dabei direkt aus der unteren Öffnung des Schichtsystems in den darunter liegenden "Heizungsbereich" des Speichers (Bild 2).
1: Laden über alle Kanäle |
2: Laden der Heizungszone |
Soll die Energie für die Raumheizung wieder entnommen werden, so geschieht dies in umgekehrter Richtung ebenfalls über den Zentralkanal. Die Konstruktion des Speed-Power-Schichtsystems bewirkt dabei, dass zunächst nur der Bereich für die Raumheizung, entladen wird (Bild 3). Der Bereich für die Trinkwassererwärmung bleibt unangetastet. Die Energie für die Trinkwassererwärmung wird bei Bedarf direkt unter der Speicherkuppel am heißesten Punkt entnommen und einem Trinkwassererwärmer zugeführt (Bild 4).
3: Entnahme für die Heizung |
4: Entnahme für Warmwasser |
Für die Funktion des Speed-Power-Schichtsystems werden sind keine Klappen oder Ventile erforderlich. Allein der Dichteunterschied von warmem und kaltem Wasser sowie die Geometrie der Strömungskanäle sind entscheidend.
siehe auch:
- Martin Sandler Systemtechnik
- Heft 07/04 der SI-Informationen
- 205.000 Liter-Solarspeicher soll ein Achtfamilienhaus ganzjährig warm halten (21.11.2005)
- Leitfaden für Solar- und Heizungsspeicher - die "7 Grundregeln der Speichertechnik" (21.9.2005)
- Neuer Warmwasserspeicher actoSTOR von Vaillant (25.7.2005)
- Wandhängende Gas-Brennwertzentrale mit integrierter Schichtenspeichertechnologie (8.4.2005)
- SolaVentec verspricht eine bessere Nutzung der Solarenergie (23.3.2005)
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- Wärmespeicherbau mit GFK (18.5.2003)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Solartechnik, Warmwasser, erneuerbare Energien bei Amazon
- Solarwärme, Warmwasserbereitung, Wärmepumpen und regenerative Energie bei BAULINKS.de