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Mit Tageslicht zu höherer Energieeffizienz

(19.6.2008) In diesen Tagen werden seitens der Regierung verschiedene Gesetze und Verordnungen auf den Weg gebracht, die dem Klimaschutz dienen sollen - sie z.B. 2. Klimaschutzpaket, EEWärmeG oder EnEV. Was viele nicht wissen: Auch die künstliche Beleuchtung im Zweckbau muss künftig sehr hohe Energiestandards erfüllen. Kritik dazu kommt von der Fördergemeinschaft innovative Tageslichtnutzung (FiTLicht e.V.). Vorsitzender Günther Volz: "Die effizienteste Beleuchtung ist das Tageslicht. Durch eine optimierte Nutzung lässt sich der Energieverbrauch der Beleuchtung um bis zu 75 Prozent reduzieren. Wir fordern bauliche und technische Standards und die Förderung solcher Maßnahmen."

Energie sparen durch optimierte Tageslichtnutzung

Der Energieverbrauch der Beleuchtung sinkt mit optimierter Tageslichtnutzung um bis zu 75%. Moderne Gebäudeautomation verknüpft sie mit den Funktionen von Gebäudehülle und -technik. Die Gesamteffizienz des Gebäudes steigt. Grafik vergrößern

Mit der EnEV 2009 will die Bundesregierung die Energieeffizienz von Gebäuden weiter verbessern. Ziel ist es, im Bereich Fassade, Dach und technische Ausrüstung weitere 30 Prozent Energie einzusparen. Fachleute aus den Bereichen Licht- und Elektrotechnik kritisieren die geplanten Vorgaben zur Verbesserung der Beleuchtungseffizienz. Der Gesetzgeber will künftig nur noch Direktbeleuchtung und Lampen zulassen, die im Vergleich so hocheffizient sind wie stabförmige Leuchtstofflampen. Doch neben diesen gibt es heute viele weitere kompakte Entladungs- und Hochdrucklampen sowie LED’s, die bereits sehr effizient sind. "Die Anforderungen an künstliches Licht werden zwar verschärft, sinnvoll ist es aber, vor allem lichttechnische Innovationen zu fördern", appelliert Günther Volz, Vorsitzender FiTLicht e.V. und Vertreter der Bundesingenieurkammer anlässlich einer Experten-Anhörung zur EnEV 2009 bei den beteiligten Bundesministerien am 30. April 2008 in Berlin.

Tageslichtnutzung: Energieeinsparung und Wohlbefinden

Am effektivsten ist schließlich die Beleuchtung, die gar nicht erst eingeschaltet werden muss: Tageslicht verbraucht keinerlei Energie. Durch eine optimierte Nutzung lassen sich in Zweckgebäuden (z.B. Bürohaus, Verwaltungsgebäude) bis zu 75 Prozent der Beleuchtungsenergie einsparen. Ein weiterer Vorteil: die Kühllast reduziert sich oder wird sogar ganz vermieden. "Mit moderner Gebäudeautomation kann die optimierte Tageslichtnutzung mit den Funktionen der Gebäudehülle und -technik verknüpft werden. Die Gesamtenergieeffizienz steigt so erheblich", betont Volz und erklärt: "Tageslichteintrag in die Raumtiefe ist bei gleichzeitigem Sonnen- und Blendschutz möglich."

Ein für die Berliner Abgeordneten täglich erlebbares Beispiel für hocheffiziente Tageslichtnutzung ist der Reichstag. Günther Volz, der auch die Elektro- und Lichtingenieure des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) vertritt, appelliert an die Politik sich die verfügbaren Tageslichtlenktechniken zum Vorbild zu nehmen: "Wir fordern die Aufnahme baulicher und technischer Standards für eine optimierte Nutzung des Tageslichts. Um klare Anreize beim Neubau und der Gebäudemodernisierung zu schaffen, müssen diese Maßnahmen außerdem gefördert werden." Neben der Bedeutung für die Energieeffizienz von Gebäuden liefert auch die Lebenswirklichkeit klare Argumente. "Schließlich hat die Beleuchtung entscheidenden Einfluss auf die Arbeitssicherheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Menschen."

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