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"Casa Camper" setzt auch ohne ökonomischen Druck auf Wasserrecycling

(14.7.2008) Die Folgen des Klimawandels sind in Spanien besonders deutlich zu spüren. Selbst im Norden des Landes ist Trinkwasser zur Mangelware geworden. In der katalonischen Hauptstadt Barcelona musste das kostbare Nass zwischenzeitlich rationalisiert und von weit her per Schiff und Zug antransportiert werden. Neben der Landwirtschaft erweist sich auch der Tourismus mit Freizeitparks und Hotels als starker Wasserkonsument. Die niedrigen, subventionierten Wasserpreise regen jedoch kaum zu einem Umdenken an. Anders im Hotel "Casa Camper" im Herzen von Barcelonas Altstadt - siehe Google-Maps.

"Das Casa Camper ist umweltfreundlich. Recycling hat für uns einen hohen Stellenwert", erklärte Hotelmanagerin Susana Marin im Rahmen einer Pressekonferenz am 9.7.. Das vom trendigen spanische Schuh-Label Camper betriebene Hotel will sich durch sein konsequent ökologisches Konzept von herkömmlichen Hotels unterscheiden. Die Macher setzen im Sinne der eigenen Markenphilosophie ganz bewusst auf Luxus als Rückbesinnung auf einfache, ursprüngliche Lösungen, die in unserer hektischen Zeit eine gesündere, eher bedächtige Lebensweise ermöglichen sollen. Hierzu trägt nicht nur die von Architekt Jordi Tió und dem Interior Designer Fernando Amat konzipierte Raumgestaltung bei, die ohne jeden Schnörkel auskommt und auf alles Überflüssige verzichtet. Schon bei Sanierung und Umbau des Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft der Ramblas fiel die Wahl auf ökologische Materialien und umweltfreundlich hergestellte Produkte, wie etwa die Armaturen-Kollektion Axor Steel aus unbeschichtetem Edelstahl.

Pionier beim Grauwasserrecycling

Aber auch der nachhaltige Umgang mit wertvollen Ressourcen wie Wasser und Energie ist Teil dieser Philosophie. Eine Lösung fand Camper mit dem Pontos AquaCycle-System von Hansgrohe. Seit seiner Eröffnung 2005 setzt das Casa Camper als erstes, aber inzwischen schon nicht mehr einziges spanisches Hotel auf Grauwasserrecycling. Die im In-Quartier Raval gelegene Herberge leistet damit einen Beitrag zum umweltschonenden Umgang mit der Ressource Wasser und wird ihrem ökologischen Anspruch auch in diesem Bereich gerecht.

Wasserrecycling als Imageträger

"Wir recyceln das gebrauchte Wasser aus Duschen über die Anlage und nutzen es dann ein zweites Mal für die Toilettenspülung", informierte Susana Marin. Insgesamt 25 Zimmer und Suiten speisen den Zulauf der Pontos AquaCycle-Anlage, die alle Toiletten und Urinale mit gereinigtem Klarwasser versorgt. Auf knapp 300.000 Liter summiert sich so die jährliche Ersparnis an Trink- und Abwasser. Bei dem niedrigen Wasserpreis von ca. 1 Euro pro Kubikmeter ist der ökonomische Nutzen eher bescheiden. Das ist aber für die Hotelbetreiber eher Nebensache. Wichtiger als der ökonomische Aspekt ist die Tatsache, dass das Casa Camper mit Wasserrecycling einen Beitrag zum umweltschonenden Umgang mit der Ressource Wasser leistet. Damit will die Marke Camper ganz wie in ihrem Kerngeschäft auch im Hotel-Bereich Trends setzen und anders sein als andere: Wasserrecycling als Imageträger - siehe auch Funktionsweise des Pontos AquaCycle-Systems als Flash-Film.

"Wir wünschen uns natürlich", so Michael Hasenbeck, bei Hansgrohe Leiter des Strategischen Geschäftsfelds Pontos, "dass dieses Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser, wie wir es bei den Betreibern des Hotels Casa Camper erleben, verbreiteter wäre. Heute wird immer noch viel zu wenig vorausschauend gedacht, wenn neue Gebäude geplant werden. Zu nachhaltiger Architektur gehört - angesichts des Klimawandels und seiner prognostizierten Folgen - aus unserer Sicht auch, dass in Neubauten oder bei Kernsanierungen eine doppelte Wasserführung integriert wird, um für den Einsatz von Wasserrecyclingtechnologien gerüstet zu sein. Auch insofern ist das Casa Camper ein Vorbild und ein Vorzeigeprojekt."

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