Farbwiedergabeindex Ra im Spannungsfeld von künstlichem und natürlichem Licht
Tageslichtspektrum
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Spektrum einer Leuchtstoffröhre (vergrößern)
Lichtkasten (vergrößern)
(6.8.2014) In der Regel sehen wir die Dinge gerne so wie sie sind - das betrifft Formen, Abstände, Texturen und eben auch Farben. Fast jedes Kunstlicht schränkt jedoch die Farbwiedergabe ein. In den 1970er Jahren wurde deshalb der Farbwiedergabeindex Ra entwickelt. Dieser wird ermittelt, indem von acht Pastellfarbtönen unter der Referenz eines „Schwarzen Strahlers“ (spezielle Glühlampe mit Ra=100) die mittleren Abweichungen der Prüflinge bestimmt werden.
- Standard-Natriumdampf-Hochdrucklampen (wie orangefarbenes Straßenlaternenlicht) weisen beispielsweise einen Ra von gerade einmal 18-30 auf und erschweren so die Farberkennung erheblich - bzw. machen sie in Teilen sogar unmöglich
- Leuchtstofflampen und auch LED's liefern nach dieser Methode Werte zwischen 50 bis hin zu neuerdings sogar 98 (mit Schwächen bei Rot). Die hohen Farbwiedergabequalitäten von LEDs gehen allerdings deutlich zu Lasten des Wirkungsgrades (bis zu 30% Verlust).
Je nach Lichtfarbe (warmweiß, neutralweiß) weichen selbst bei hohen Ra-Werten die Wahrnehmungen erheblich von denen im Tageslicht ab. Die internationale Beleuchtungskommission will deshalb künftig auch gesättigte Töne hinzufügen und den Index auf der Grundlage von dann 15 Farben ermitteln. Der Farbwiedergabeindex Ra öffnet also bis auf weiteres einen Interpretationsspielraum.
Wo immer möglich empfiehlt sich deshalb zum Zweck der optimalen Farberkennung der Einsatz von Tageslicht, denn das natürliche Licht gilt für viele (alle?) Menschen als Maßstab. Und es könnte in viel mehr Ladengeschäften, Laboren, industriellen Anlagen, Sport- und Gesundheitsbauten etc. verfügbar sein - auch in Räumen ohne Fenster. Denn Lichtröhren wie die Solatube von Interferenz, leiten Tageslicht über viele Meter in Gebäude. Sie erlauben den Lichteintrag auch durch die Fassade und lassen es selbst im geschlossenen Gebäudekern taglichthell werden. Das ganze funktioniert, ohne dass nicht sichtbare IR- und UV-Strahlung „mitgeliefert“ wird, und sämtliche Farbschattierungen sind präzise zu erkennen.
Weitere Informationen zu Tageslichtröhren können per E-Mail an Interferenz angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- 40-seitiger Leitfaden zur Planung von Human Centric Lighting-Beleuchtungsanlagen (18.7.2018)
- Unser (schattiges) Wissen über Leuchten, Lampen und Licht (18.7.2018)
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- Lichtröhren/Solatubes glänzen nur so gut, wie es ihr Reflexionsgrad zulässt (4.6.2013)
- Design by Lovegrove meets Tageslicht (9.12.2010)
- 148 Sonnenröhren erhell(t)en Pekinger Olympia-Halle (29.10.2008)
siehe zudem:
- Dachfenster im Dach Magazin sowie LED-Technik und Leuchtmittel im Licht-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu Dach bei Amazon