Gemeinschaftsgärten im Quartier: Urban Gardening verspricht mehr städtische Lebensqualität
(4.1.2016) Gemeinschaftsgärten steigern die Lebensqualität in den Stadtquartieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forschungsarbeit, die im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entstanden ist. Wissenschaftler haben dazu verschiedene Urban-Gardening-Projekte in Berlin, Potsdam, Leipzig, Hannover, Essen, Marburg und München untersucht.
Das Gros der Gemeinschaftsgärten wird laut Studie von zivilgesellschaftlichen Gruppen angestoßen. Die Projekte entstehen auf Brachflächen, in Baulücken, Innenhöfen oder beispielsweise am Rand großer Wohnsiedlungen und sind zunächst als zeitweilige Nutzungen konzipiert. Es braucht dabei einige Jahre, bis sich die Gärten als Begegnungsorte für den gesamten Stadtteil etablieren.
Der Anbau von Obst und Gemüse für den eigenen Bedarf steht im Vordergrund. „Die Experimentierfreude der Beteiligten ist gepaart mit begrenzten finanziellen Mitteln und dem Wunsch nach einer nachhaltigen Ressourcennutzung. Das lässt ganz neue urbane Orte entstehen, die nicht mehr viel gemein haben mit tradierten Bildern von Grün in der Stadt“, so Herrmann.
Kommunen können der Studie zufolge die Gründung der Gemeinschaftsgärten unterstützen, indem sie eine feste Anlaufstelle für Interessierte einrichten. Auch fachübergreifende Kooperationen in den städtischen Ämtern sei förderlich, um die verschiedenen Aspekte der Gemeinschaftsgärten wie Kommunikation, Integration, Bildung, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz umfassend zu berücksichtigen.
BBSR-Direktor Harald Herrmann fasst zusammen: „Das gemeinsame Säen, Pflanzen und Ernten in den Gärten regt dazu an, sich kennenzulernen, voneinander zu lernen und dabei auch füreinander zu sorgen. Die Projekte sind wichtig für die Integration, weil dort Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen. Vor allem Kindern und Jugendlichen bieten Gemeinschaftsgärten Raum zum naturnahen Lernen. Immer mehr Menschen sind bereit, sich auf diese Weise für das Miteinander im Stadtteil zu engagieren, und insbesondere bei der Integration von Flüchtlingen in unsere Stadtgesellschaften kann das Urban Gardening eine wichtige Funktion übernehmen.“
Die Studie wurde als BBSR-Online-Publikation 12/2015 veröffentlicht und ist als als PDF-Dokument downloadbar.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bauprojekte bedrohen urbane Grünflächen (in Stuttgart und Berlin) (3.1.2020)
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- „Altersgerecht wohnen und leben im Quartier“ aus dem Fraunhofer IRB Verlag (12.9.2017)
- UrbanLab: Erstes öffentliches Stadtlabor in Mannheim (16.7.2017)
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- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- BBSR-Broschüre zu Hitze und Starkregen in Städten und wie sich Kommunen wappnen können (12.7.2015)
- Leitlinien der Bundesregierung zur nachhaltigen Urbanisierung (21.6.2015)
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- Siedlungs- und Verkehrsfläche wächst immer noch um 73 Hektar täglich (21.12.2014)
- Neues Bundesprogramm fördert Grün in der Stadt (24.8.2014)
siehe zudem:
- Stadtplanung, öffentliche Hand sowie nachhaltiges Bauen im Architektur-Magazin auf Baulinks
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