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RadonVent erforscht Radonschutz per Lüftung

(26.2.2021) Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) untersucht zusammen mit Partnern wie der inVENTer GmbH im Rahmen des Forschungsprojektes „RadonVent“ die Wirksamkeit dezentraler Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (WRG) beim Abbau der Radon-Konzentration in der Raumluft. Unter anderem wurden Feldtests in einem Gebiet mit erhöhtem Radonvorkommen durchgeführt. Dabei konnten schon in ersten Vorversuchen Messergebnisse erhoben werden, die auf eine deutliche Reduzierung von Radon-222 im Innenraum hindeuten:

Radonkonzentration in der Bodenluft in 1 m Tiefe
Radonkonzentration in der Bodenluft in 1 m Tiefe (Karte vergrößern)
  

Zur Erinnerung: Nach dem Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) mussten alle Bundesländer laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit bis zum 31. Dezember 2020 die Gebiete ausweisen, in denen in Gebäuden gehäufte Referenzwertüberschreitungen auftreten. Besagter Referenzwert gilt bundesweit und beträgt 300 Bq/m³ in Wohngebäuden, Schulen sowie an Arbeitsplätzen. Hohe Radon-222-Akti­vi­täts­kon­zentrationen treten z.B. in den deutschen Mittelgebirgen und ehemaligen Bergbaugebieten in den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg auf. Zum Schutz der Bewohner müssen dort gezielte Maßnahmen zur Reduktion umgesetzt werden. Auch Schulen und Arbeitgeber sind verpflichtet, die Einhaltung des Referenzwerts zu prüfen und ggf. Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Die einfachste Maßnahme zur nachträglichen Reduzierung von Radon-222 ist das Lüften. Eine kontinuierliche Lüftung über geöffnete Fenster birgt jedoch den Nachteil, dass die Räume auskühlen. Besonders in Bestandsgebäuden oder im Sanierungsfall stellt die dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung darum eine vergleichsweise einfache Maßnahme dar, einen kontinuierlichen Luftwechsel zu erreichen, um die Radon-222-Aktivitätskonzentration abzubauen.

Bilder / Foto © inVENTer 


  

Erste Vorversuche und Messungen wurden bereits in einer ungenutzten Wohnung in einem Gebiet mit hohem Radon-222-Vorkommen realisiert. Hier konnte eine deutliche Reduzierung des gesundheitsgefährdenden Edelgases im Innenraum durch den Einsatz dezentraler Lüftungssysteme, wie dem iV14-Zero (siehe Beitrag vom 11.7.2018), gemessen werden. Bis April 2023 wird im Zuge des Projektes in ausführlichen Feldtests, Simulationen und Berechnungen eine effektive, technisch-ausgereifte Komplettlösung für verschiedenste Ausgangssituationen in den Radonvorsorgegebieten erarbeitet.

Weitere Informationen zu Radonschutz per Lüftung können per E-Mail an inVENTer angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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