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Flachdachsanierung eines Büro- und Gewerbegebäudes mit Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil AT-18 von Sika

(23.6.2023) Bei einem Büro- und Gewerbekomplex im Hamburger Hafen, wo – wie sollte es anders sein – Meeresfrüchte und Fische verpackt und versendet werden, stand die dringend notwendige Sanierung der rund 5.000 m² großen Flachdachflächen an. Bereits im November 2021 war mit den Arbeiten begonnen worden, jedoch mussten diese nach Protesten der Nutzer des Gebäudes wegen Lärm- und Schmutzbelästigungen eingestellt werden. In der Folge erarbeiteten die Heinrich Carstens Bedachungsgeschäft GmbH und die Sika Deutschland GmbH ein auf die komplizierte Bestandssituation zugeschnittenes Konzept. Die vorgeschlagene Lösung mit der neuen Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil AT-18 und der mechanischen Befestigung mit Sarnabar Befestigungsprofilen wird nun bis zum geplanten Sanierungsende im Jahr 2024 umgesetzt.

Im Hamburger Hafen wurde mit der Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil AT-18 von Sika das Flachdach eines über 70 Jahre alten Büro- und Gewerbekomplexes saniert. (Bild: Sika Deutschland GmbH) 

Verkorkste Bestandssituation

Der in drei Gebäudebereiche aufgeteilte Komplex beinhaltet zwei Bürohäuser und eine langgestreckte Halle mit Gastronomie, Bistros, Handel und Verarbeitung. Die aus dem Jahr 1950 vorliegende Statik der 161 m langen und 23 m breiten Halle wies bereits eine maximale Auslastung durch den Dachaufbau auf und war somit mehr als ausgereizt. Der geplante weitere Aufbau mit einer Mineralfaserdämmung über dem bestehenden Aufbau aus einer Bimsdecke mit 5 cm Korkdämmung und etwa sieben Lagen Bitumen hätte das zulässige Gewicht überschritten. Der daraufhin erwogene Abbau der Korkdämmung und der Bitumenlagen wurde nach Beschwerden der Gebäudenutzer nach nur 200 m² abgebrochen. Ein Vorschlag des Bauherrn, den Aufbau nur bis zur Korkschicht zu entfernen, musste für einen verklebten Dachaufbau verworfen werden, da das Korkmaterial als inhomogener Untergrund nicht ausreichend belastbar war.

Die neue Sarnafil AT-18 von Sika lässt sich einfach verarbeiten und punktet mit hoher mechanischer Belastbarkeit. (Bild: Sika Deutschland GmbH) 

Lösung der Sika-Fachberatung

Die Lösung bot sich mit der neuen Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil AT-18 an, die mit Stahlschienen des Sarnabar Befestigungssystems mechanisch fixiert wird. 
Die Kunststoffabdichtungsbahn ist ein weiterentwickeltes Nachfolgeprodukt der seit Jahrzehnten bewährten FPO-Dachbahnen (Flexible Polyolefine). Sie lässt sich einfach verarbeiten, ist außerordentlich mechanisch belastbar und weist nur äußert geringe thermische Längenänderungen auf. Somit schlägt sie bei höheren Temperaturen im Sommer nur minimal Falten, was bei diesem Projekt ausschlaggebend war, da die Nutzer der Büros auf das Flachdach schauen können. Neben den optischen Vorteilen ist die neue Dachbahn mit dem Sarnafil-Zubehör kompatibel und lässt sich universell anwenden. 

Die flexible Kunststoffabdichtungsbahn erleichtert das Ausführen von Details und Anschlüssen. (Bild: Sika Deutschland GmbH) 

Ergebnis des Dachdeckerfachbetriebs 

„Ursprünglich war ein anderes Material ausgeschrieben“, erklärt Philipp Lack, Zimmerermeister und Bauleiter der Heinrich Carstens Bedachungsgeschäft GmbH: „Doch wir konnten durch die Verarbeitungsvorteile bei den Bahnenbreiten, die guten Selbstklebeeigenschaften der Kunststoffdachbahnen von Sika und den guten Eindruck einer ersten Dachfläche den Bauherrn überzeugen.“ Im Rahmen der Arbeitsvorbereitung wurde schnell klar, dass die ursprüngliche Planung mit einer verklebten Kunststoffabdichtungsbahn nicht realisierbar war. „Wir durften die alte, brüchige Statik von 1950 sichten, aber nicht mitnehmen“, erinnert sich der Bauingenieur Hans Joachim Ottengraf: „Die vertikale Belastung war ausgereizt und es wäre nicht möglich gewesen, eine neue Dämmung aufzubringen. Zudem war klar, dass die alte Korkschicht keine beziehungsweise nur minimale Zuglasten hätte aufnehmen können. Der höherliegende Querriegel des Gebäudekomplexes ist statisch anders aufgebaut und hier wurde die selbstklebende Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil TG 76 FSA verlegt. Auf dem langen Riegel war das nicht möglich.“

Der Schichtenaufbau wurde bis zur Korkschicht abgebrochen, die neue Bitumendampfsperre und Mineralfaserschicht (MiFa) aufgebracht und darauf die Sarnafil AT-18 mechanisch befestigt. Unabhängig von der Nahtüberlappung wurde die Abdichtung mit dem Schienensystem befestigt. Das Befestigungsraster passt sich dem Abstand der tragfähigen Stahlbetonbinder an, auf denen die Bimsplatten aufliegen. Nur dort konnte man die Kunststoffdachbahnen sicher fixieren. Eine Punktbefestigung mit Tellern wäre bei diesem Projekt nicht möglich gewesen. Stattdessen kam das Schienensystem zum Zug – die zwei Meter breiten Bahnen wurden ausgelegt, miteinander verschweißt und durch die dichte Dachabdichtung über die Schienen im tragfähigen Untergrund befestigt. Ein über die Schienen aufgebrachtes, 20 cm breites Band aus der Kunststoffabdichtungsbahn dichtet das Dach schlussendlich sicher ab.

Dem Bauherrn waren zudem die Nachhaltigkeitsbeiträge der Cradle-to-Cradle-zertifizierten Kunststoffdachbahnen wichtig, die Sika als weltweit erster Hersteller vorweisen kann. So liegt die CO₂-Ersparnis bei einem Quadratmeter verlegter Sarnafil AT im Vergleich zu einer zweilagigen Bitumenabdichtung bei 8 kg CO₂-Äquivalenten – gleichbedeutend der 71 km langen Fahrstrecke eines durchschnittlichen Diesel-Pkws. Dies macht bereits nur bei diesem ersten Teilabschnitt der Dachfläche eine eingesparte Fahrt von über 250.000 km aus.

Weitere Informationen können per E-Mail an Sika Deutschland GmbH angefordert werden.

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